Das Geburtshaus des ersten demokratisch gewählten Staatsoberhauptes in der deutschen Geschichte beherbergt einen wichtigen Lernort der Demokratiegeschichte: die Dauerausstellung „Vom Arbeiterführer zum Reichspräsidenten“, Bibliothek und Archiv. Die Stiftung fördert das Andenken an Friedrich Ebert und trägt zum Verständnis der deutschen Geschichte seiner Zeit bei.
Bevor Friedrich Ebert zum ersten vom Volk gewählten Staatsoberhaupt Deutschlands aufstieg, profilierte sich der gelernte Sattler in der Arbeiterbewegung. Mit 18 Jahren trat er in die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) ein. Als Redner und Organisator stieg er stetig auf in der Parteihierarchie und erlangte Mandate in der Bremer Bürgerschaft und im Reichstag. Als Vorsitzender der SPD und ab 1919 als Reichspräsident hatte er entscheidenden Anteil an der Entstehung der Verfassung von Weimar und prägte deren Entwicklung bis zu seinem Tode 1925 maßgeblich mit.
Das von der Stiftung unterhaltene Friedrich-Ebert-Haus in Heidelberg wurde am 11. Februar 1989, dem 70. Jahrestag der Wahl Eberts zum Reichspräsidenten, eröffnet. Die dort 2007 eingerichtete zweite Dauerausstellung „Vom Arbeiterführer zum Reichspräsidenten – Friedrich Ebert (1871–1925)“ zeichnet den Weg des sozialdemokratischen Parteiführers an die Spitze der ersten deutschen Demokratie nach und bettet sein Leben in die Geschichte seiner von Umbrüchen gekennzeichneten Zeit ein. Herzstück des Hauses ist als authentischer Ort der Geschichte die kleine Wohnung, in der Ebert am 4. Februar 1871 als siebtes von neun Kindern eines Schneidermeisters geboren wurde.
Friedrich Ebert
Mit seinem Aufstieg zum Reichspräsidenten, aber auch mit seinem verfrühten Tod wurde Friedrich Ebert ein Sinnbild für die Weimarer Republik. In seiner Biographie verknüpfte sich die politische Etablierung der Arbeiterbewegung mit den Anfängen wie verpassten Chancen einer breiten Demokratisierung; gleichzeitig ist sein politisches Vermächtnis sein maßgeblicher Anteil an und sein Einsatz für die Weimarer Verfassung. Friedrich Ebert verkörperte damit das unumwundene Bekenntnis zur ersten repräsentativen Demokratie Deutschlands.