1909 erwarb Walther Rathenau (1867-1922) das ehemalige preußische Königsschloss. Als Politiker, Industrieller und Intellektueller prägte Rathenau das Kaiserreich wie die frühe Weimarer Republik. In seiner Amtszeit als Außenminister fiel er 1922 einem rechtsradikalen Mordanschlag zum Opfer.
Im Schloss befindet sich eine Gedenkstätte, die sich dem Leben und den Umständen der Zeit Rathenaus widmet.
Walther Rathenau
Walther Rathenau machte sich zunächst als Unternehmer und Publizist einen Namen und kam erst spät zu politischen Ämtern. Sein Engagement für die Demokratie blieb dabei ambivalent, seine Vorstellungen vor dem Ersten Weltkrieg ähnelten mehr einer Technokratie denn einer repräsentativen Demokratie, seine kulturkritischen Arbeiten zu einer sozialen Modernisierung des Kapitalismus brachten ihm zudem wenig Zuspruch. Dennoch gilt er durch sein Engagement als Außenminister als einer der führenden Köpfe der Weimarer Republik, seine Ermordung als Angriff auf die parlamentarische Demokratie.