Die gemeinsame Fachtagung des Weimarer Republik e.V. und der Forschungsstelle Weimarer Republik vom 23.-25. Februar weitete in diesem Jahr den Blick auf die gesamte Demokratiegeschichte. Sie fand daher auch in Kooperation mit der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte statt. Unter dem Titel „Ansätze, Methoden und Forschungsfelder einer interdisziplinären Demokratiegeschichte“ erkundeten renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsame Perspektiven und Forschungsfragen.

Das Thema Demokratiegeschichte steht hoch im Kurs: Nachdem die AG Orte der Demokratiegeschichte das Thema ‚von unten‘ in Bewegung gebracht und der Bundespräsident es ‚von oben‘ zu einem zentralen Thema seiner Präsidentschaft gemacht hat, wird in diesem Jahr auch die Bundesstiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ ihre Arbeit aufnehmen.

An den öffentlichen Debatten und Versuchen einer besser sichtbaren Vermittlungsarbeit sind auch viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt, denen das Thema ein wichtiges Anliegen ist. Gleichwohl: In der Wissenschaft selbst findet man zwar viele demokratiegeschichtlich relevante Arbeiten, aber nach wie vor kein eigenständiges, klar umrissenes Forschungsfeld „Demokratiegeschichte“ – mit eigenen Fragestellungen, Thesen, Methoden. Die Tagung möchte für die Entwicklung eines solchen Forschungsfeldes einen Anstoß geben und rückte daher besonders den Aspekt der Interdisziplinarität ins Zentrum. Denn neben der Geschichtswissenschaft können nahezu alle historisch arbeitenden Rechts-, Geistes- und Sozialwissenschaften demokratiegeschichtlich relevante Erkenntnisse zu einem solchen Forschungsfeld beisteuern.

Alle Sitzungen inklusive der öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Forschen im Auftrag der Demokratie? Demokratiegeschichte zwischen Geschichtspolitik und Wissenschaft“, mit Ute Daniel (Braunschweig), Bettina Greiner (Lübeck), Eckart Conze (Marburg) und Hans Walter Hütter (Düsseldorf), können bei YouTube nachgehört werden. Ein Tagungsband ist in Planung.

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