Die Freiherren von Gagern in Kelkheim-Hornau

„Ein Thinktank der Demokratie“ – so charakterisiert Andrea Diener in der FAZ vom 15. Februar das Hofgut der von Gagerns in Hornau. Ihre Geschichte erzählt jetzt ein neuer Dokumentarfilm auf dem Youtube-Kanal der Stadt Kelkheim.

Fast ein halbes Jahrhundert lang war das Hofgut im heutigen Kelkheim-Hornau von 1818 bis 1866 im Besitz der Freiherren von Gagern. Hans Christoph von Gagern war Anfang des 19. Jahrhunderts Minister im Herzogtum Nassau und ein Diplomat von europäischem Rang. Drei seiner Söhne – Friedrich, Heinrich und Max von Gagern – setzten sich schon im Vorfeld der Revolution 1848 für die Einheit und Freiheit Deutschlands ein. Heinrich von Gagern wurde 1848 zum Präsidenten der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche gewählt. Er war – wie auch sein Bruder Maximilian – an der Ausarbeitung der Verfassung beteiligt.

Die Bürgerinnen und Bürger in Hornau und Kelkheim haben das politische Wirken der Freiherren von Gagern stets in Erinnerung behalten. 1949 wurde die neue Hornauer Martinskirche in Anlehnung an die Paulskirche als Rundbau errichtet. Ein Fassadenbild am Gagernring zeigt Heinrich von Gagern. Eine Grundschule trägt den Namen Max von Gagern. Ein Gagernrundweg mit 21 Informationstafeln zum Leben und Werk der politischen Familie führt vom ehemaligen Hofgut entlang des Liederbachs zu den Gagerngräbern in Hornau. Mit der Heinrich Freiherr von Gagern-Plakette in Gold und Silber würdigt die Stadt Kelkheim seit 1968 Persönlichkeiten, die sich um die demokratische Gesellschaft und ihre Einrichtungen verdient gemacht haben.

Der Dokumentarfilm rundet nun die Erinnerungskultur in Kelkheim ab. Er wurde am 13. Februar im Kino in Hornau der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bildquellen

  • Heinrich von Gagern inmitten einiger Vertreter der Nationalversammlung in der Paulskirche: Stadt Kelkheim (Taunus)