175 Jahre Revolution 1848/49

Carl-Schurz-Vorlesung mit Jörg Bong am Sonntag, 23. Juli 2023, um 19 Uhr im Residenzschloss Rastatt

Die Stadt Rastatt, die Bundesarchiv-Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte und ihr Förderverein stellen wieder ein hoch aktuelles Thema in den Fokus der jährlich stattfindenden Carl-Schurz- Vorlesung am 23. Juli: Wie ist es um unsere Demokratie bestellt und was braucht es, um sie „wehrhaft“ zu machen?

Bis vor wenigen Jahren galt der weltweite Siegeszug der Demokratie als fast logisch. Doch diese Gewissheit gerät immer mehr ins Wanken. Vielen heute erscheint nach aktuellen Erhebungen die Demokratie als verwundbar und in ihrem Bestand ernsthaft gefährdet. Selbst Länder mit einer langen demokratischen Tradition scheinen nicht gefeit gegen das Ausgreifen illiberaler und undemokratischer Bewegungen. Das wachsende Bewusstsein für diese Verletzlichkeit hat aber auch das Interesse für die demokratischen Bewegungen der Vergangenheit belebt. Der Blick zurück enthüllt nicht nur die Wurzeln der modernen Demokratie, sondern erleichtert auch das Verständnis für die Bedrohungen und Gefahren, vor denen sie heute steht.

Jörg Bong, der Redner der diesjährigen Carl-Schurz-Vorlesung, will in seinem Vortrag mit dem Titel „’Gegen Demokraten helfen nur Soldaten‘ – Plädoyer für eine resolut wehrhafte Demokratie“ genau dies tun: Den Blick zurück auf die Revolution von 1848/49 richten und besonders auf die Ereignisse in Baden, um sodann ein Plädoyer für eine „resolut wehrhafte Demokratie“ zu halten. Im 175. Jubiläumsjahr der Revolution von 1848/49 hat sich Jörg Bong in besonderer Weise einen Namen als Autor des Werkes „Die Flamme der Freiheit. Die deutsche Revolution 1848/49“ gemacht, in dem er den Kampf um „Einigkeit und Recht und Freiheit“ packend wie einen Thriller, kenntnisreich und quellengestützt erzählt. Als sprachgewaltiger Autor ist Jörg Bong einem breiten Publikum indes schon lange bekannt: Unter dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec schuf er die Figur des bretonischen Kommissars Dupin. Zahlreiche seiner Kriminalromane wurden bereits an Originalschauplätzen in der Bretagne für die ARD verfilmt.

Mit dem Sachbuch „Die Flamme der Freiheit“ kehrt der promovierte Germanist und Historiker zurück zu seinen Wurzeln. Seine Monumentalerzählung über die Revolution von 1848/49, die auf drei Bände angelegt ist, wurde in Wissenschaft und Öffentlichkeit gleichermaßen begeistert aufgenommen und gewürdigt.

Mit der Carl-Schurz-Vorlesung erinnern die Stadt Rastatt, die Bundesarchiv-Erinnerungsstätte für Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte und der Förderverein der Erinnerungsstätte an das Ende der Revolution von 1848/49. Im Sommer 1849 hatten sich Revolutionäre und Soldaten in der „Freiheitsfestung Rastatt“ verschanzt – bis sie am 23. Juli vor der preußischen Übermacht kapitulieren mussten. Carl Schurz, dem Namensgeber der im Jahr 2010 ins Leben gerufenen Vorlesungsreihe, gelang die Flucht aus der eingeschlossenen Stadt. Er emigrierte in die USA, wo er als Redakteur und Anwalt tätig war. Von Präsident Hayes wurde er 1877 zum Innenminister ernannt.

Nach dem Vortrag laden die Veranstalter zu einem Umtrunk ein.

Die Carl-Schurz-Vorlesung findet in diesem Jahr im Ahnensaal des Residenzschloss Rastatt, Herrenstraße 18 (Schloss), 76437 Rastatt statt.

Einlass: 18.30 Uhr, Eintritt frei!
Um Anmeldung wird gebeten:
Kontakt: erinnerung@bundesarchiv.de / Tel.: 07222/77139-0

Bildquellen

  • Jörg Bong: V. Brod