175 Jahre Badische Revolution
Rastatt begeht Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen. Programmheft ab sofort erhältlich
Rastatt feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: 175 Jahre Badische Revolution. Denn die Barockstadt war während der Revolution von 1848/49 ein bedeutender Schauplatz – insbesondere am 9. Mai 1849, als Soldaten sich mit der aufständischen Bürgerschaft verbrüderten. Obwohl die Revolution scheiterte, legten die Revolutionäre von damals, mit ihrem Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit, den Keim für unsere Demokratie heute. Daran will Rastatt im Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Mitmach-Angeboten erinnern. „Nicht vor allem im Sinne einer historischen Rückschau, sondern eines höchst aktuellen Themas“, wie Oberbürgermeisterin Monika Müller bei einem Pressegespräch am Dienstag, 2. April, im Historischen Rathaus betonte.
Programmheft ab sofort erhältlich
Gemeinsam mit Torsten von Appen, Stabsstellenleiter Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Citymanagement, und Stefan Vogt, Fachbereichsleiter Schulen, Kultur und Sport, stellte sie das druckfrische und 20-seitige Programmheft vor. Erhältlich ist es unter anderem in der Tourist-Information, in der Stadtbibliothek, im Bürgerbüro und in den städtischen Museen. Auf der Website der Stadt Rastatt gibt es das Veranstaltungsprogramm unter www.rastatt.de/badische-revolution zusätzlich als digitale Version zum Herunterladen.
Freiheit und Demokratie gilt es täglich zu verteidigen
In ihrer kurzen Einleitung dankte Müller den vielen beteiligten Akteuren, ohne die das bunte Veranstaltungsprogramm nicht realisiert hätte werden können. Die Oberbürgermeisterin hob dabei insbesondere das Engagement von Dr. Irmgard Stamm, Vorsitzende des Historischen Vereins Rastatt e.V. 1982, hervor sowie von Harald Hemprich, Leiter des Amateurtheaters Ensemble99, die beide ebenfalls beim Pressegespräch dabei waren. Müller machte deutlich, dass die Veranstaltungen zwar an die damaligen Errungenschaften erinnern, gleichzeitig gehe es aber darum, dass Rastatt als Ort der Demokratiegeschichte auch heute noch wichtige Impulse aussende. „Wir wollen Diskussionen darüber entfachen, was Freiheit und Demokratie heute bedeuten, wie wertvoll sie sind und was wir tun können, um diese Grundwerte täglich zu verteidigen“, sagte sie.
9. Mai: „Zeitreise in die Badische Revolution“ und „Demokratie im Dialog“
Besucher und Einwohner Rastatts können sich auf ein umfangreiches Programm freuen, versicherte Torsten von Appen bei der Präsentation des Programmhefts und hob einige besondere Veranstaltungen hervor. So wird am Donnerstag, 9. Mai, zum Tag der Verbrüderung von Soldaten und Bürgern in Rastatt vor 175 Jahren ein Schauspiel im Ehrenhof des Barockschlosses aufgeführt, das die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Badische Revolution nimmt. Im Anschluss geht es in der Reithalle mit „Demokratie im Dialog“ weiter. Im Gespräch unter anderem mit dem Autor Jörg Bong werden die Auswirkungen der Badischen Revolution für das heutige Leben erörtert.
Vom 19. bis 21. Juli: „Stadtfest zum Revolutionsjahr“ und Konzert des Rastatter Vocalensembles
Von Freitag, 19., bis Sonntag, 21. Juli, wird es in diesem Jahr auch ein ganz besonderes Stadtfest geben. Unter dem Motto „Stadtfest zum Revolutionsjahr“ werden die kulturellen und demokratischen Errungenschaften der letzten 175 Jahre gefeiert mit Künstlern, Musikgruppen und Essen und Trinken von Vereinen. Eröffnet wird das Stadtfest zum Revolutionsjahr am Freitag, 19. Juli, mit dem „Tag des offenen Rathauses“. Besucher erleben, wie ihre Stadt funktioniert: von der Vielfalt der Verwaltungsaufgaben über Ausbildungsmöglichkeiten bis hin zu Mitmachangeboten für alle Altersklassen. Einen weiteren Höhepunkt bildet der Aufritt des Rastatter Vocalensembles & Les Favorites und Solisten unter Leitung von Holger Speck. Zum Abschluss des Stadtfestes präsentiert das überregional bekannte Ensemble am Sonntag, 21. Juli, in der BadnerHalle das Oratorium „Judas Maccabaeus“, eines der populärsten Werke Georg Friedrich Händels, das inhaltlich das Thema Revolution, Freiheitskampf und Gemeinschaft abbildet.
Kulturszene in Rastatt beteiligt sich aktiv am Jubiläumsjahr
Den Startschuss für das Jubiläumsjahr setzte bereits im vergangenen Jahr das Rastatter Stadtmuseum mit seiner Kabinettausstellung „Für die Freiheit!“, die die Rolle der Wirtshäuer zu Beginn der Badischen Revolution beleuchtet, blickte Stefan Vogt beim Pressegespräch auf die vergangenen kulturellen Highlights der Stadt zurück. Zu sehen ist sie noch bis zum 28. April 2024. Es folgte ein Foto-Wettbewerb unter dem Titel „Rastatt 1849 – und du?!“ mit Schülerinnen und Schülern des Ludwig-Wilhelm-Gymnasiums, deren Ergebnisse in der Stadtbibliothek zu sehen waren, sowie das Theaterstück „Freiheit 1848! Ein europäischer Traum“ des Theaters Axensprung in der Reithalle. Mit einer Sonderausstellung erinnert das Stadtmuseum Rastatt ab dem 12. Mai an den badischen Freiheitskampf. Im Rahmen der Sonderausstellung kommen auch Menschen aus Rastatt, der Region und der Welt zu Wort. Das ganze Jahr über gibt es darüber hinaus vielfältige Veranstaltungen und Führungen verschiedener Kultur- und Tourismusinstitutionen.
Revolutionsbiere und Neuauflage des Revolutionspfads
Doch nicht nur die Kulturszene beteiligt sich am Jubiläumsjahr. Auch die örtlichen Unternehmen und Gastronomen bringen sich mit besonderen Aktionen ein. So wird es etwa Gerichte auf den Speisekarten geben, die an die Badische Revolution erinnern. Zudem bieten die Brauereien Franz, Engel und Hopfenschlingel eigens für das Jubiläumsjahr gebraute Biere an. Anlässlich des Jubiläums wird darüber hinaus der Revolutionspfad erneuert. Der modernisierte Revolutionspfad durch Rastatts Innenstadt lockt ab Juni mit neuen Infostelen und Stationen.