Freiheit in bunten Bildern

Großformatige bunte Plakate in der Bruchsaler Innenstadt, mehr als 200 insgesamt, bemalt mit witterungsbeständigen Acrylfarben, an Straßenlampen, in Schaufenstern, im Foyer des Bruchsaler Rathauses. Darunter einheitlich ein Schriftzug: „Freiheit“. Die Motive reichen von versinnbildlichten zerbrochenen Ketten über heile und zerstörte Landschaften, Vögel und Fesselballons, Bundschuhbanner und Regenbogensymbolik, „Peace“-Zeichen und „Freedom“-Schriftzüge hin zu Sinnbildern einer individuellen persönlichen Freiheit, vom Fußball bis zum Roller. Eines der Plakate schließlich zitiert den Wahlspruch der Wiener Künstlergruppe der Secessionisten aus dem frühen 20. Jahrhundert: „Der Zeit ihre Kunst und der Kunst ihre Freiheit.“

„Jeder Mensch verbindet mit Freiheit völlig unterschiedliche Werte und Vorstellungen“, sagt Kunstschulleiter Tom Naumann von der Muks Bruchsal, der mit zehn weiteren Dozentinnen und Dozenten über Monate hin an der Entstehung dieser Bilder beteiligt war. „Unabhängig davon, ob es tatsächlich wirkliche Freiheit gibt oder nicht – Menschen erfahren oder vermissen sie.“ Naumann legt Wert darauf, dass als Antwort auf die Frage: „Was fällt Euch zum Thema Freiheit ein?“ jede Idee zugelassen worden sei. „Die daraus entstandenen Arbeiten regen den vorbeieilenden Betrachter an, sich Gedanken um sein ganz persönliches Freiheitsbild zu machen und somit sein Demokratieverständnis zu hinterfragen und zu festigen“, sagt Naumann.

Dem Projekt vorausgegangen war eine Einladung von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick an die Bruchsaler Schulen zur Mitwirkung am Kunstprojekt „Freiheit“ als Teil einer umfangreichen Veranstaltungsreihe zur Erinnerung an die Jahrestage „175 Jahre Badische Revolution“ und „75 Jahre Grundgesetz“. Mitgewirkt haben Klassen der Joß-Fritz-Schule Untergrombach, der Johann-Peter-Hebel-Schule, der Konrad-Adenauer-Schule sowie der Kunstschule der Muks.

Über die Ergebnisse der mit kleinen Gruppen in den Atelierräumen der MuKs im Kunsthof durchgeführten Jugendkunstaktion zeigt sich Petzold-Schick begeistert: „Sich mit Freiheit auseinanderzusetzen ist gerade heute wichtiger denn je.“ Und weiter: „Demokratien leben von der Bereitschaft aller, Gesellschaft und Politik mitzugestalten. Jede nachkommende Generation muss für die Demokratie einstehen und für die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung gewonnen werden.“ In den kommenden zwei Monaten sind die Plakate in der Bruchsaler Innenstadt zu besichtigen. Unterstützt und gefördert wurde das Projekt von der Stadt Bruchsal, dem Förderverein Demokratiegeschichte und der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte.

Quelle: Stadt Bruchsal, Pressemitteilung vom 19.09.2024

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