Theater stärkt Demokratie

Das Axensprung Theater gastiert mit seiner Produktion „RUIN – Weimar, die geschasste Republik“ in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung SH,  der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Behörde für Kultur und Medien Hamburg demnächst an mehreren Schleswig-Holsteinischen und Hamburger Schulen.

Darüber hinaus finden Gastspiele in der Deutschen Botschaft Brüssel, dem Elmshorner Theater und in Quickborn statt: https://www.axensprung-theater.de/termine/

Zum Stück: RUIN – Weimar, die geschasste Republik

In „RUIN“, dem dritten und letzten Teil der „Weimar-Trilogie“, folgen die Zuschauer den durchgehenden fiktiven und den historischen Figuren in das Ende der Weimarer Republik (1929-1933), die geprägt war von der Weltwirtschaftskrise und damit einer tiefen wirtschaftlichen und sozialen Not.

Die Menschen litten unter dem Zusammenbruch der politischen Stabilität mit Straßenschlachten und Toten, dem verzweifelten Kampf der Republik um ihre Existenz bis hin zum Aufstieg der Nationalsozialisten.

Parteien mit simplen Botschaften und klaren Feindbildern erhielten großen Zulauf. Ein immer größerer Teil der Bevölkerung suchte sein Glück und seine Identität in radikalen und absurden Heilsversprechen, vor allem denen der Nationalsozialisten.

Die politische Gewalt zwischen den extremistischen Kräften untereinander, mit der Polizei und dem Republikschutzverband eskalierte Anfang der 1930er Jahre in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. Die Zahl der Schwerverletzten und Toten stieg unaufhörlich. 

Falschmeldungen und Propaganda („Fake News“) überdeckten und verfälschten zunehmend den differenzierten Blick auf die Wirklichkeit. Einfache und weltverschwörerische Erklärungen für brennende Probleme wurden stellvertretend geglaubt. Insbesondere die Nationalsozialisten waren Meister der Propaganda und nutzten moderne Kommunikationstechniken virtuos für die Meinungsmanipulation.

Dabei hatte sich die erste gesamtdeutsche Demokratie bis dahin gut gehalten: Nach überstandenen Umsturzversuchen von rechts wie links war es Außenminister Gustav Stresemann gelungen, das zutiefst verachtete und gedemütigte Nachkriegs-Deutschland in den Völkerbund einzubinden und die Anerkennung und den Respekt aller europäischen Nachbarn zu gewinnen. Die häufig als „Golden” bezeichneten Jahre 1924-1929 schufen eine Zeit immenser Freiheiten und wissenschaftlicher und künstlerischer Leistungen.

Dass diese Freiheit allerdings – damals wie heute – aktiv bewahrt werden muss, und nur innerhalb einer europäischen Einbindung möglich ist, erfahren die Protagonisten in unseren Theaterstücken hautnah.

Diese Produktion wurde ermöglicht durch freundliche Unterstützung der Hamburger Landeszentrale für politische Bildung und der ZEIT STIFTUNG