Das Palais diente seit 1849 als Sitz der Zweiten Kammer des Preußischen Landtags, der Vertretung des Volkes. Deutschlandweite Bedeutung erhielt es, als hier der erste Deutsche Reichstag 1871 eine gesamtdeutsche Verfassung verabschiedete.
Den Namen trägt das Gebäude, weil dort Karl August von Hardenberg, der Namensgeber der Hardenbergschen Reformen und Vertreter eines liberalen Verfassungsstaats zeitweise seinen Wohn- und Arbeitssitz hatte. Das 1774-1776 erbaute Anwesen wechselte mehrfach den Besitzer und wurde umgebaut, bevor es als Parlamentsgebäude der Zweiten Kammer des Preußischen Landtags genutzt wurde, der 1855 in Haus der Abgeordneten umbenannt worden war. Der Versammlungsraum wurde im Garten geschaffen, das Gebäude war aber schon bald wieder zu klein, so dass 1867 eine Erweiterung erfolgte. Ab 1905 diente das Gebäude als Geschäftshaus; es wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört.
Heute erinnern weder die neu errichteten Gebäude noch vorhandene Gedenktafeln an einen fundamentalen Ort deutscher Demokratiegeschichte.
Ludwig Windthorst
17.01.1812 bis 14.03.1891
Johann Jacoby
01.05.1805 bis 06.03.1877
Rudolf Virchow
13.10.1821 bis 05.09.1902
Ferdinand von Radziwill
19.10.1834 bis 28.02.1926