Schloss Schönhausen
Seit dem 27. Dezember 1989 beherbergte die Schlossanlage Schönhausen den “Zentralen Runden Tisch” der DDR. Dieser war maßgeblich an der Demokratisierung der DDR beteiligt, seine abwartende Position zur Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik konnte sich aber nicht durchsetzen.
Geschichtliche Bedeutung erlangte das Barockschloss zunächst in der Regierungszeit Friedrichs des Großen als Sommersitz von Königin Elisabeth Christine von Preußen und dann von 1949-1960 als Amtssitz von Wilhelm Pieck, dem ersten und einzigen Präsidenten der DDR. Von 1964 bis 1990 diente es vorrangig als Gästehaus der DDR-Regierung. Letzter Staatsgast der DDR war 1989 Michael Gorbatschow. 1989/90 beschloss der Zentrale Runde Tisch im Casinogebäude des Schlosskomplexes unter anderem die endgültige Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit und die Abhaltung der ersten freien Volkskammerwahlen im März 1990. Auch eine der Zwei-plus-Vier-Verhandlungsrunden fand hier statt.
An die Wendezeit erinnert eine Gedenktafel im Vorhof zur Ossietzkystraße. Das Schloss beherbergt ein Museum, in dem rund um das Arbeitszimmer von Wilhelm Pieck und fünf authentische Räume die Nutzung in der DDR als Staatsgästeappartments thematisiert wird. Eine Ausstellung in den Wachhäusern informiert über die Rolle des Schlosses als Ort der SED-Herrschaft und der politischen Wende von 1989/90. Der authentische Ort des Zentralen Runden Tisches wird heute von der Bundesakademie für Sicherheitspolitik genutzt.