Ein halbes Jahrhundert lebten Loki und Helmut Schmidt in Hamburg-Langenhorn, ihrem Lebensmittelpunkt seit 1961. Das Haus am Neubergerweg 80 fungierte in den 70er-Jahren quasi als zweiter, inoffizieller Regierungssitz. Giscard-d'Estaing, Kissinger und Breschnew waren hier zu Gast.
Die Kanzlerschaft Schmidts war gleich von mehreren Krisen und Herausforderungen geprägt: Ölkrisen und weltweite Wirtschaftsrezession; Anschläge und Entführungen der RAF im "Deutschen Herbst" 1977; Auseinandersetzungen über die atomare Aufrüstung der Sowjetunion und den NATO-Doppelbeschluss; Gründung der neuen Partei Die Grünen. Für einen Politiker, der nach eigener Aussage das Amt des Bundeskanzlers nicht sonderlich gern ausgeübt hatte, war daher der Rückzugsraum in sein langjähriges Wohnhaus ungemein wichtig.
Das Haus, das nach dem Willen Schmidts als authentischer Geschichtsort erhalten bleiben soll, erinnert an den deutschen Bundeskanzler und seine Frau. Die private Helmut und Loki Schmidt-Stiftung verwaltet gemeinsam mit der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung das archivalische wie ideelle Erbe des Staatsmannes, Krisenmanagers, Publizisten und Elder Statesman. Besuche für Einzelbesucher können ausschließlich über die BKHS vereinbart werden. Über die BKHS kann man auch eine virtuelle Führung durch die Ausstellung „Schmidt! Demokratie leben“ erleben, die im Helmut-Schmidt-Forum in der Hamburger Altstadt entstanden ist.