A.Savin, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Schloss Bellevue

Die Dreiflügelanlage zwischen Spree und Siegessäule wurde 1786 für den preußischen Prinzen August Ferdinand erbaut. Seit 1957 ist hier der Berliner Amtssitz des Bundespräsidenten. 1994 machte Richard von Weizsäcker das Schloss zu seinem ersten Amtssitz.


Das Schloss wurde mit einem Haupt- und zwei Seitenflügeln Ende des 18. Jahrhunderts in einem Übergangsstil zwischen Barock und Klassizismus erbaut. Seinen Namen „Bellevue“ verdankt das Schloss dem Ausblick in die umliegende Parklandschaft. Im April  1941 stark beschädigt wurde es von 1955 bis 1959 wieder aufgebaut. Nachdem sich der Deutsche Bundestag 1991 für den Umzug des Parlaments nach Berlin entschieden hatte, verlegte Bundespräsident Richard von Weizsäcker im Januar 1994 den ersten Amtssitz des Staatsoberhauptes von der Villa Hammerschmidt in Bonn nach Berlin.

Im Amtszimmer empfängt der Bundespräsident seine Gäste aus dem In- und Ausland zu Gesprächen. Neben dem Schreibtisch steht auf einem Sockel die von Georg Kolbe 1925 geschaffene Bronzebüste von Friedrich Ebert. In der Galerie und den Salonen knüpft die Dekoration an Epochen und Traditionen der deutschen Geschichte an. So etwa mit dem Salon Voltaire an die Epoche der Aufklärung und den Einfluss der französischen Kultur auf den weltläufigen Teil Preußens oder im Salon Rahel Varnhagen an den Beitrag jüdischer Gelehrsamkeit und insbesondere die selbstbewusste Rolle jüdischer Frauen. Der Robert-Blum-Saal erinnert mit Gemälden und Zeichnungen an die deutsche Demokratiebewegung im 19. Jahrhundert, an den Vormärz und die Nationalversammlung in der Paulskirche. Das große Gemälde „Die Parteigänger“ (ca. 1910) ist eine seltene Darstellung praktizierter Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Ihm gegenüber hängt das Robert-Blum-Porträt eines unbekannten Malers.


zum Ort: Der Bundespräsident

Adresse

Spreeweg 1
10557 Berlin

Mehr zum Thema

Bundespräsidialamt (Hrsg.), Schloss Bellevue. Der Berliner Amtssitz, Berlin 2022.