Ohne Archive keine Kontrolle von Regierung und Verwaltung! Seit dem Archivgesetz der französischen Nationalversammlung von 1794 gehören Archive zur Demokratie. Ihr Personal erhält im föderalen deutschen Archivwesen ihre Ausbildung an zentraler Stelle in der Archivschule Marburg.
Staatliches Handeln muss im Nachhinein kontrollierbar sein. Dafür sind Archive unerlässlich. Sie gehören zum festen Bestandteil der staatlichen Ordnung in Deutschland, in Bund, Ländern und Kommunen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war auch in der archivarischen Ausbildung ein Neuanfang erforderlich. Maßgeblich von den Amerikanern unterstützt setzte sich das wenig zerstörte Marburg als Standort durch. Neben den örtlichen Gegebenheiten war ausschlaggebend, dass mit Staatsarchivdirektor Ludwig Dehio einer der wenigen unbelasteten Archivare als Leiter zur Verfügung stand. Die Archivschule wurde am 2. Juni 1949 eröffnet, nur wenige Tage nach In-Kraft-Treten des Grundgesetzes. Neben den historischen Hilfswissenschaften wurden ab Ende der 1980er Jahre die archivwissenschaftlichen Inhalte ausgebaut und die Querschnittsthemen Archivrecht und Archivmanagement in den Mittelpunkt gerückt. Die Zugänglichkeit des Archivguts für alle und die Sicherung der Transparenz des Verwaltungshandelns sind zentrale Grundsätze der Ausbildung.
Im Gebäude befinden sich die Seminarräume, in denen die Lehrveranstaltungen der Studiengänge und die Fortbildungskurse stattfinden, die Büros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Bibliothek. Sie stellt den umfangreichsten Bestand an archivwissenschaftlicher Fachliteratur im deutschsprachigen Raum für die Benutzung bereit.
zum Ort: Archivschule Marburg