Gasthof “Zum halben Monde”
Am 10. Oktober 1847 kamen im Heppenheimer Gasthof süd- und westdeutsche Liberale zusammen. Gemeinsam forderten sie die Schaffung eines deutschen Nationalstaats mit einer Volksvertretung. Während der Revolution 1848 dienten die Heppenheimer Forderungen als Ausgangspunkt der Demokratiebestrebungen.
Insgesamt 18 führende Liberale fanden sich in dem Gasthof zusammen. Heppenheim bot sich vor allem aus logistischen Gründen für ein Treffen an: Mit der Eisenbahn war es einfach zu erreichen und konnte einen weithin bekannten Gasthof als Versammlungsort bieten. Anders als bei früheren Treffen veröffentlichten die Teilnehmer einen Bericht der Ziele und Ergebnisse und schufen so eine Öffentlichkeit für ihre Forderungen nach Schaffung eines deutschen Nationalstaats und einer Volksvertretung sowie die Garantie grundlegender liberaler Rechte, allen voran die Pressefreiheit, faire und unabhängige Gerichtsverfahren und die kommunale Selbstverwaltung.
101 Jahre später wählte die Freie Demokratische Partei Heppenheim 1948 als Gründungsort. Nach wie vor wird der "Halbe Mond" als Gasthof genutzt, der stolz auf seine Tradition als Ort politischer Versammlungen und Debatten verweist.