Theaterbau des E.-T.-A.-Hoffmann-Theaters
Die erste demokratische Verfassung des Freistaats Bayern wurde 1919 im Bamberger Spiegelsaal der Harmonie verabschiedet. Nach dem Mord an Ministerpräsident Eisner und der Ausrufung der Münchner Räterepublik musste die gewählte Regierung nach Bamberg ausweichen.
Mit der Novemberrevolution nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Bayern ein demokratischer Freistaat ausgerufen. Diese Kompromisslösung zwischen sozialistischen und bürgerlichen Kräften brach zusammen, als Kurt Eisner (USPD) am 21. Februar 1919 durch ein Attentat getötet wurde. Ein Machtvakuum entstand, das die anschließend gewählte SPD-geführte Minderheitsregierung unter Johannes Hoffmann (MSPD) nicht zu füllen vermochte. Am 7. April 1919 wurde von Ernst Niekisch und dem „Revolutionären Arbeiterrat“ in München die bayerische Räterepublik ausgerufen. Hoffmann und sein Kabinett flohen ins Exil nach Bamberg. In München herrschten bürgerkriegshafte Zustände, noch bis zum 2. Mai 1919 kämpften paramilitärische Freikorps im Verbund mit regulären Armee-Einheiten gegen die Revolutionäre in der Stadt. Am Ende wurden rund 2000 Anhänger der Räterepublik verhaftet, standrechtlich erschossen oder ermordet. Am 14. August 1919 wurde die Bamberger Verfassung als erste demokratische Verfassung für Bayern im Spiegelsaal der Harmonie in Bamberg unterzeichnet.
Der Spiegelsaal wird heute als Veranstaltungsraum für kleine Tagungen, Ausstellungen, Vorträge und Konzerte genutzt. Der Betreiber bamberg congress+event weist zumindest auf der Webseite auf die historische Bedeutung des Ortes hin.
Orte der Demokratie in Bayern