Universität Göttingen
Vorplatz des Juridicums der Universität Göttingen
Die Universität Göttingen wurde 1837 zum Schauplatz des Kampfes um demokratische Rechte, als eine Gruppe von Göttinger Professoren gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten. Die als “Göttinger Sieben” bekannten Professoren wurden entlassen und teils des Landes verwiesen.
Das Königreich Hannover hatte sich 1833 durch die Allgemeine Ständeversammlung ein liberales Staatsgrundgesetz gegeben. Doch schon vier Jahre später bestieg Ernst Augst I den Thron zu Hannover und hob die Verfassung wieder auf. Zwei Wochen später reichten sieben Göttinger Professoren schriftlich Protest ein. Sie hießen Wilhelm Eduard Albrecht (1800-1876) , Friedrich Christoph Dahlmann (1785-1860), Georg Gottfried Gervinus (1805-1871), Wilhelm Eduard Weber (1804-1891), Heinrich Ewald (1803-1875) und die unter anderem für ihre Märchen bekannten Wilhelm (1786-1859) und Jacob (1785-1863) Grimm. Sofort distanzierte sich die Universität Göttingen von der Aktion, wenig später entließ Ernst August I die Professoren und verbannte den Historiker Dahlmann, den Germanisten Jacob Grimm und den Literaturhistoriker Gervinus sogar aus dem Königreich. Doch die liberalen Ideen hinter der Protestaktion hatten sich bereits als mächtig erwiesen. 1840 fanden die drei Verbannten politisches Asyl beim preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Gleichzeitig zeugten große Solidarisierungsbekundungen davon, dass der Liberalismus als politische Massenbewegung nun in der gesamten Bevölkerung verwurzelt war und nicht mehr durch Verordnungen und Beschlüsse unterdrückt werden konnte.
Heute erinnern sowohl eine Skulptur von Günter Grass auf dem Gelände der der Universität als auch ein Gussfiguren-Ensemble vor dem Hannoveraner Landtag an die Göttinger Sieben.
zum Ort: Universität Göttingen
Niedersächsischer Landtag
Hannover