Die Bundespressekonferenz organisiert die kritische Berichterstattung über Parlament und Bundesregierung und gibt Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit, führende Politikerinnen und Politiker, Mitglieder von Verbänden und andere wichtige Personen einzuladen und kritisch zu befragen.
Die Bundespressekonferenz knüpft an eine Tradition der Weimarer Republik an. Während des Ersten Weltkrieges hatte das Militär Pressekonferenzen organisiert, bei denen es wenig Raum für kritische Nachfragen gab. Dies wollten Journalisten in der Weimarer Republik ändern, indem sie die Organisation von Pressekonferenzen selbst in die Hand nahmen. Diese Reorganisation führte zu einer kritischeren Berichterstattung. Gleich nach ihrer Machtergreifung im Frühjahr 1933 beendeten die Nationalsozialisten diese Praxis und machten die Reichspressekonferenzen zu einem Instrument der Propaganda und Presselenkung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gründeten sich in den Ländern wieder unabhängige Presseorganisationen. 1947 entstand die Landespressekonferenz für Niedersachsen in Hannover, 1948 die Frankfurter Pressekonferenz für Hessen. Kurz nach Inkrafttreten des Grundgesetzes wurde im Oktober 1949 der Verein der Bundespressekonferenz gegründet. Er umfasst hauptberufliche Journalistinnen und Journalisten und lädt Politikerinnen und Politiker der Regierung, Mitglieder der verschiedenen Parteien und Verbände zu Pressekonferenzen, Fragestunden und Hintergrundgesprächen ein. Zu den ersten Gästen gehörte der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und Ludwig Erhard.
Die Bundespressekonferenzen fanden zunächst in wechselnden Räumlichkeiten im Bundeshaus in Bonn statt. Seit 1967 hatte die Pressekonferenz ihren eigenen Versammlungssaal im Pressehaus im Tulpenfeld in Bonn. Mit dem Umzug des Bundestages nach Berlin folgte auch der Umzug der Bundespressekonferenz in das heutige Gebäude der Bundespressekonferenz. Direkt an der Kronprinzenbrücke gelegen, befinden sich in dem mit moderner Kommunikationstechnik ausgestatteten und durch einen offenen Baustil mit Innenhof und Panoramafenster charakterisierten Bauwerk ein Tagungszentrum mit Veranstaltungsräumen, ein Bistro und natürlich die Räumlichkeiten der Bundespressekonferenz. Der Verein der Bundespressekonferenz hat über 900 deutsche Journalisten als Mitglieder. Sie berichten überwiegend über die Bundespolitik und arbeiten für Zeitungen, Onlinepresse, Rundfunk oder Nachrichtenagenturen.
In Zusammenarbeit mit: K. Vogt/GEDG
zum Ort: Bundespressekonferenz e.V.
Pressehaus im Tulpenfeld
Bonn