Das Köthener Schloss war die Tagungsstätte von zwei Landtagen während der Zeit der Revolution von 1848/49 und danach. Die Versammlungen fanden im Großen Saal - oder Spiegelsaal - des Schlosses statt.
Anhalt-Köthen sah sich in den Revolutionsjahren um 1848 in einer ganz besonderen Situation. Im November 1847 war Herzog Heinrich verstorben. Damit war die herzogliche Linie erloschen, Köthen wurde seit diesem Zeitpunkt als Kondominat von Herzog Leopold IV. Friedrich von Anhalt-Dessau regiert. Diese unsichere und provisorische Herrschaft ereignete sich in einem über Anhalt und Mitteldeutschland hinaus bedeutenden Zentrum einer radikalen demokratischen Opposition. Demokratische Klubs und Vereine hatten sich etabliert, die ein wesentliches Potential für die Revolution darstellten und die politische Szene auf der Seite der bürgerlichen Bewegung gegenüber liberalen Vertretern dominierten.
Am 24. Juni 1848 tagte der Landtag von Anhalt-Köthen erstmals im Großen Saal (Spiegelsaal) des Schlosses Köthen. Ihm gehörten elf Abgeordnete an. Der Landtag strebte einen Zusammenschluss mit Dessau und Bernburg an. Zu diesem Zweck wurde ein gemeinsamer Landtag für Anhalt-Köthen und Anhalt-Dessau gebildet, der bis 1850 abwechselnd im Dessauer Hoftheater und im Schloss Köthen tagte.
Das Schloss beherbergt mehrere Museen und Ausstellungen. Das Historische Museum mit der Bach-Gedenkstätte, das Naumann-Museum, die Prähistorische Sammlung und die Erlebniswelt Deutsche Sprache laden zum Besuch ein. Die Ausstellungen thematisieren vor allem die fürstliche Geschichte des Schlosses.
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Schloss Bernburg