Der 1946 weitgehend demokratisch gewählte Landtag von Sachsen-Anhalt tagte ab 1947 in den umgebauten Kasernen. In den Folgejahren war das Gebäude Zeuge der systematischen Untergrabung demokratischer und föderaler Strukturen.
Am 3. Oktober 1947 wurde mit der ersten Sitzung des Landtages Sachsen-Anhalt in der Merseburger Straße die umgebaute Artilleriekaserne einer neuen Nutzung zugeführt. Ebenso wie der vorherige Tagungsort, das Stadtschützenhaus in der Franckestraße, war das neue Domizil ein Provisorium. Insbesondere durch die politische Entwicklung in den folgenden Jahren, in deren Ergebnis demokratische und föderale Strukturen ausgehöhlt wurden, tagte das Parlament letztmalig am 25. Juli 1952 und beschloss seine Selbstauflösung durch die Verabschiedung des „Gesetzes über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Land Sachsen-Anhalt“, auf dessen Basis die Bezirke Halle und Magdeburg gebildet wurden.
Stadtschützenhaus
Halle (Saale)