Friedrich Hecker zählt zu den profiliertesten und radikalsten Köpfen der Märzrevolution. Sein Aufstieg und Scheitern ebenso wie seine anschließende Verklärung als Volksheld verdeutlichen die Ambivalenz demokratischer Forderungen nach Volksbeteiligung in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Pro!
Friedrich Hecker positionierte sich auf die Seite der jüdischen Mitbürger. In den USA war er ein aktiver Kämpfer gegen die Sklaverei und finanzierte aus dieser Motivation heraus auch eine militärische Einheit der Union.
Er stellte sich gegen eine Verwässerung der zu gründenden Republik, als der Versuch unternommen wurde, Wilhelm IV. von Preußen die Krone zum Oberhaupt einer repräsentativen Demokratie anzubieten.
Die Offenburger Erklärung, an der er mitwirkte enthält viele Elemente, die heute im Grundgesetz stehen.
Dass er sich mit Gewalt gegen die Monarchie wehrte, ist eine damals situativ logische Konsequenz der kurpfälzisch-badischen Geschichte gewesen und die weiteren Ereignisse gaben ihm in der Sache Recht!
Angesichts der zunehmenden Bedeutung von von Art. 20 IV GG, infolge der sich ausweitenden autokratischen und geschichtsrevisionistischen Strömungen in der Politik, finde ich nicht, dass man Hecker verklärt hat. Er ist ein Symbol für den Extremfall und er hat die Substanz und Berechtigung als Held zu gelten.
Sein Schönheitsfehler: Er war eben unpreussisch, deswegen kennt ihn außerhalb Badens eigentlich niemand. Ich halte dies für absolut falsch!
Patric