Ebert-Erzberger-Rathenau-Denkmal
Zweibrücken
Das Denkmal wurde vom Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold auf dem Hilgardplatz zur Ehrung dreier führender Politiker der Weimarer Republik errichtet. Die Einweihung am 11. September 1932 war eine großartige Kundgebung für Freiheit und Demokratie. Neben dem preußischen Innenminister Carl Severing waren 15.000 Menschen angereist.
Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold errichtete seit 1926 an vielen Orten Denkmäler für Vorbilder der Demokratie. Noch 1932 setzten die Mitglieder der republikanischen Vereinigung diese Aktionen fort. Die Mobilisierung von 15.000 Unterstützerinnen und Unterstützern zeigte, dass die Republik immer noch auf eine breite Basis zählen konnte. Mit dem ersten demokratisch gewählten Staatsoberhaupt und den zwei von Rechtsradikalen ermordeten Ministern ehrte das Denkmal drei herausragende Vertreter des demokratischen Parlamentarismus. Für die Nationalsozialisten waren die drei Politiker jedoch Hassobjekte. Das Symbol für die Demokratie wurde in der Nacht zum 9. März 1933 mit einem Pferdefuhrwerk umgeworfen. Die Polizei ermittelte keine Täter, obwohl es ein offenes Geheimnis in der Stadt war, wer an der Aktion beteiligt war. Die Steinblöcke wurden in den städtischen Bauhof gebracht und waren nach dem Krieg verschwunden.
Nach dem Krieg wurde das Denkmal nicht wieder aufgebaut. Anfang der 2000er Jahre fertigten BerufsschülerInnen ein Modell im kleinen Maßstab an. Zur 90. Wiederkehr der Einweihung stellte die Stadt gemeinsam mit dem Historischen Verein Zweibrücken e.V. eine Gedenktafel auf, die Teil des historischen Stadtrundgangs ist.
In Zusammenarbeit mit: Stadtmuseum/Stadtarchiv Zweibrücken, C. Glück
Friedrich Ebert
04.02.1871 bis 28.02.1925
Matthias Erzberger
20.09.1875 bis 26.08.1921 (ermordet)
Walther Rathenau
29.09.1867 bis 24.06.1922 (ermordet)