Denkmal für Ebert, Erzberger und Rathenau

Dortmund

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold setzte auch in Dortmund "den großen Demokraten" Ebert, Erzberger und Rathenau 1927 ein Denkmal, als Zeichen der Unterstützung für die Republik. 1933 von den Nationalsozialisten zerstört, wurde es 1950 von einer breiten politischen Koalition wieder aufgebaut.

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold errichtete seit 1926 an vielen Orten Denkmäler für Vorbilder der Demokratie. Zur Einweihungsfeier in Dortmund im August 1927 hielt der Sozialdemokrat und Reichsbanner-Mitglied Paul Hirsch die Festrede. Hirsch war 1908 unter den ersten sozialdemokratischen Abgeordneten im preußischen Abgeordnetenhaus und hatte von 1918 bis 1920 als erster Sozialdemokrat das Amt des preußischen Ministerpräsidenten inne. Von 1925 bis 1932 war er Bürgermeister von Dortmund.

In seiner Rede betonte Hirsch die Leistungen, die Ebert, Erzberger und Rathenau für die Republik erbracht hatten und wählte streitbare Worte gegen die Feinde der Republik. Ebert sei "[z]eit seiner Stellung als Reichspräsident den häßlichsten Angriffen ausgesetzt [gewesen], wurde ... gehetzt, bis er der Meute erlag. Er ist dahingegangen in der Blüte seiner Jahre, im besten Mannesalter. Was hätte der nie Rastende noch leisten können." Dass Erzberger "den Versailler Friedensvertrag unterzeichnet hat, haben ihm gerade die, die den Zusammenbruch verschuldet haben, nie vergessen." Alle drei seien Vorbilder für alle Bürgerinnen und Bürger, wie man Verantwortung in und für die Republik übernehmen kann. Und dazu sei auch kein Prunk nötig: "Ein schlichtes Denkmal ist es, das sich den Augen enthüllt. Kein protziges Bauwerk, wie wir sie zum Überfluß aus der Hohenzollernzeit kennen."

Das Denkmal wurde 1933 von Nationalsozialisten zerstört, 1950 von  einer breiten Koalition aus SPD, CDU, FDP, Gewerkschaften und Vereinen des Ortsteils Eving neu errichtet. 1984 wurde es von seinem ursprünglichen Standort im Grävingholzer Wald an den jetzigen Standort versetzt, wo es für die Bürgerinnen und Bürger besser sichtbar und erreichbar ist.