Hermann Louis Brill Hermann Brills Leben war geprägt durch das rigorose Streben nach einer demokratischen Verfassung sowie einer politischen wie gesellschaftlichen Ordnung, die die Freiheit und Gleichheit des Einzelnen sichern sollte. Nach seinem jahrzehntelangen Einsatz als Parlamentarier der Weimarer Republik und seinem frühen politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde er zudem zu einem der herausragendsten Kräfte sozialdemokratischer Neugestaltung nach 1945. Willy Brandt Im Oktober 1969 bewarb Willy Brandt als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler sein neues Regierungsprogramm mit einem entscheidenden Aufruf: „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“ Bis heute wird Willy Brandts demokratisches Schaffen mit diesem Aufruf unterstrichen. Ganz konkret bedeutete dies mehr Bürgerbeteiligung und Offenheit für politische Prozesse ebenso wie den Ausbau des Rechts- und Sozialstaates. Seine Forderung symbolisierte aber vor allem den Aufbruch, einen visionären Neuanfang, der die Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu demokratischen Bürgern machen wollte. Bärbel Bohley Als die Friedliche Revolution 1989 das Ende der DDR einläutete, wurde sie als ‚Mutter‘ dieser Revolution gefeiert: Bärbel Bohley. Die Künstlerin verkörperte für viele den Aufbruch und die Hoffnung auf politische Veränderung in der DDR. Gleichzeitig verdeutlicht ihr konstantes Eintreten für eine demokratische Gesellschaft den langen Vorlauf der Wiedervereinigung, sodass der revolutionäre Mauerfall 1989 eigentlich der symbolische Höhepunkt einer jahrzehntelangen Oppositionsbewegung war. Christian Führer Als Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche gilt Christian Führer als einer der Initiatoren der Leipziger Friedensgebete und damit als ein Motor der Friedlichen Revolution von 1989. Damit hatte er gewichtigen Anteil an einem friedlichen Verlauf der Massenproteste, ebenso begründete er mit den Friedensgebeten einen Ort des politisch-gesellschaftlichen Austauschs und Dialogs. Heinrich Böll Als Schriftsteller war Heinrich Böll über Jahrzehnte Chronist des Aufbaus und der Aushandlung demokratischer Strukturen in der Bundesrepublik. Über die Frage von Konfession und Säkularisierung, Studentenproteste und Terrorismusbekämpfung bis hin zur Friedensbewegung und zu den Grünen bezog er immer wieder literarisch, publizistisch und in Reden Stellung. Für sein literarisches Schaffen wurde ihm zudem 1972 der Literaturnobelpreis verliehen. Matthias Erzberger Auf tragische Weise legte Matthias Erzberger die Zerrissenheit des ausgehenden Kaiserreichs und der jungen Weimarer Republik offen. Auch weil er sich als herausragender Parlamentarier um eine Überwindung politischer wie gesellschaftlicher Spannungen bemühte und an einer umfassenden Reformierung innen- wie außenpolitischer Strukturen arbeitete, wurde er als Repräsentant der Weimarer Demokratie 1921 von rechten Nationalisten ermordet. Marion Gräfin Dönhoff In der Bundesrepublik wurde Marion Gräfin Dönhoff zu einer der bedeutendsten Publizistinnen. Als Journalistin und Herausgeberin der "Zeit" verkörperte sie den liberalen Flügel der deutschen Presse und forderte in ihren Artikeln immer wieder zum Nachdenken über Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit auf. Ihre Wurzeln in Ostpreußen machte sie zudem immer wieder zum Gegenstand, auch um über die deutsche Ostpolitik und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus zu schreiben. Gustav Heinemann Die Biographie Gustav Heinemanns steht exemplarisch für das oft mühevolle Werden der Demokratie in der frühen Nachkriegszeit nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur. So forderte Heinemann von Parteien und Kirchen immer wieder Rechenschaft über Versäumnisse in der Vergangenheit und ein klares Bekenntnis zu demokratischen Traditionen. Auch als Bundespräsident verstand er gemeinschaftliche Verantwortung und Zivilcourage als Kernthemen der Demokratie. Helmut Schmidt Als pragmatischer, lösungsorientierter Politiker erwarb sich Helmut Schmidt in verschiedenen Ämtern den Ruf als Krisenmanager. In seine Kanzlerschaft fielen Bewährungsmomente der Demokratie und des Rechtsstaats unter der Bedrohung des RAF-Terrorismus, aber auch neue Entfaltungsmöglichkeiten durch den Aufstieg der neuen sozialen Bewegungen. Dabei verstand Schmidt das demokratische Prinzip immer auch als notwendigen Aushandlungsprozess, an dem er sich nach seiner Amtszeit als politischer Kommentator weiter beteiligte. Regine Hildebrandt Als "Mutter Courage des Ostens" wurde Regine Hildebrandt für ihren volksnahen und offenen Umgang als Brandenburger Ministerin für Soziales nach der Wende gefeiert. Aus der Bürgerrechtsbewegung der DDR kommend, gestaltete sie die Anfangsjahre der neuen Bundesländer entscheidend mit und setzte sich mit zupackendem Pragmatismus und unverblümter Direktheit für soziale Rechte ein. Alfred Kantorowicz Alfred Kantorowicz‘ Eintreten für publizistische Freiheit und den deutschen Dialog über die Grenzen hinweg war ein entscheidender Beitrag, dass die Idee einer nationalen Einheit in der Frühphase der beiden deutschen Länder nicht in Vergessenheit geriet. Gleichzeitig kam er weder im Osten noch im Westen politisch an und blieb in vielen Phasen seines Lebens ein Einzelkämpfer. Ludwig Mehlhorn Wie kaum ein anderer Bürgerrechtler der DDR erkannte Ludwig Mehlhorn früh die grenzüberschreitenden Bezüge der gemeinsamen Opposition und befürwortete eine gesamteuropäische, gemeinschaftliche Politik der Verständigung. Er hielt wichtige Kontakte zu polnischen und tschechischen Oppositionsbewegungen, schrieb zu Menschenrechtsverletzungen und beteiligte sich maßgeblich an den Bürgerrechtsbewegungen der Friedlichen Revolution 1989. Wolfgang Ullmann Auf vielfältige Weise begleitete der Theologe Wolfgang Ullmann die 'Friedliche Revolution' und die deutsche Wiedervereinigung. Nicht nur als DDR-Bürgerrechtler, sondern im Anschluss auch als Politiker der Grünen nahm er Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung des vereinten Deutschlands.
Hermann Louis Brill
Hermann Brills Leben war geprägt durch das rigorose Streben nach einer demokratischen Verfassung sowie einer politischen wie gesellschaftlichen Ordnung, die die Freiheit und Gleichheit des Einzelnen sichern sollte. Nach seinem jahrzehntelangen Einsatz als Parlamentarier der Weimarer Republik und seinem frühen politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde er zudem zu einem der herausragendsten Kräfte sozialdemokratischer Neugestaltung nach 1945.
Willy Brandt
Im Oktober 1969 bewarb Willy Brandt als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler sein neues Regierungsprogramm mit einem entscheidenden Aufruf: „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“ Bis heute wird Willy Brandts demokratisches Schaffen mit diesem Aufruf unterstrichen. Ganz konkret bedeutete dies mehr Bürgerbeteiligung und Offenheit für politische Prozesse ebenso wie den Ausbau des Rechts- und Sozialstaates. Seine Forderung symbolisierte aber vor allem den Aufbruch, einen visionären Neuanfang, der die Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu demokratischen Bürgern machen wollte.
Bärbel Bohley
Als die Friedliche Revolution 1989 das Ende der DDR einläutete, wurde sie als ‚Mutter‘ dieser Revolution gefeiert: Bärbel Bohley. Die Künstlerin verkörperte für viele den Aufbruch und die Hoffnung auf politische Veränderung in der DDR. Gleichzeitig verdeutlicht ihr konstantes Eintreten für eine demokratische Gesellschaft den langen Vorlauf der Wiedervereinigung, sodass der revolutionäre Mauerfall 1989 eigentlich der symbolische Höhepunkt einer jahrzehntelangen Oppositionsbewegung war.
Christian Führer
Als Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche gilt Christian Führer als einer der Initiatoren der Leipziger Friedensgebete und damit als ein Motor der Friedlichen Revolution von 1989. Damit hatte er gewichtigen Anteil an einem friedlichen Verlauf der Massenproteste, ebenso begründete er mit den Friedensgebeten einen Ort des politisch-gesellschaftlichen Austauschs und Dialogs.
Heinrich Böll
Als Schriftsteller war Heinrich Böll über Jahrzehnte Chronist des Aufbaus und der Aushandlung demokratischer Strukturen in der Bundesrepublik. Über die Frage von Konfession und Säkularisierung, Studentenproteste und Terrorismusbekämpfung bis hin zur Friedensbewegung und zu den Grünen bezog er immer wieder literarisch, publizistisch und in Reden Stellung. Für sein literarisches Schaffen wurde ihm zudem 1972 der Literaturnobelpreis verliehen.
Matthias Erzberger
Auf tragische Weise legte Matthias Erzberger die Zerrissenheit des ausgehenden Kaiserreichs und der jungen Weimarer Republik offen. Auch weil er sich als herausragender Parlamentarier um eine Überwindung politischer wie gesellschaftlicher Spannungen bemühte und an einer umfassenden Reformierung innen- wie außenpolitischer Strukturen arbeitete, wurde er als Repräsentant der Weimarer Demokratie 1921 von rechten Nationalisten ermordet.
Marion Gräfin Dönhoff
In der Bundesrepublik wurde Marion Gräfin Dönhoff zu einer der bedeutendsten Publizistinnen. Als Journalistin und Herausgeberin der "Zeit" verkörperte sie den liberalen Flügel der deutschen Presse und forderte in ihren Artikeln immer wieder zum Nachdenken über Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit auf. Ihre Wurzeln in Ostpreußen machte sie zudem immer wieder zum Gegenstand, auch um über die deutsche Ostpolitik und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus zu schreiben.
Gustav Heinemann
Die Biographie Gustav Heinemanns steht exemplarisch für das oft mühevolle Werden der Demokratie in der frühen Nachkriegszeit nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur. So forderte Heinemann von Parteien und Kirchen immer wieder Rechenschaft über Versäumnisse in der Vergangenheit und ein klares Bekenntnis zu demokratischen Traditionen. Auch als Bundespräsident verstand er gemeinschaftliche Verantwortung und Zivilcourage als Kernthemen der Demokratie.
Helmut Schmidt
Als pragmatischer, lösungsorientierter Politiker erwarb sich Helmut Schmidt in verschiedenen Ämtern den Ruf als Krisenmanager. In seine Kanzlerschaft fielen Bewährungsmomente der Demokratie und des Rechtsstaats unter der Bedrohung des RAF-Terrorismus, aber auch neue Entfaltungsmöglichkeiten durch den Aufstieg der neuen sozialen Bewegungen. Dabei verstand Schmidt das demokratische Prinzip immer auch als notwendigen Aushandlungsprozess, an dem er sich nach seiner Amtszeit als politischer Kommentator weiter beteiligte.
Regine Hildebrandt
Als "Mutter Courage des Ostens" wurde Regine Hildebrandt für ihren volksnahen und offenen Umgang als Brandenburger Ministerin für Soziales nach der Wende gefeiert. Aus der Bürgerrechtsbewegung der DDR kommend, gestaltete sie die Anfangsjahre der neuen Bundesländer entscheidend mit und setzte sich mit zupackendem Pragmatismus und unverblümter Direktheit für soziale Rechte ein.
Alfred Kantorowicz
Alfred Kantorowicz‘ Eintreten für publizistische Freiheit und den deutschen Dialog über die Grenzen hinweg war ein entscheidender Beitrag, dass die Idee einer nationalen Einheit in der Frühphase der beiden deutschen Länder nicht in Vergessenheit geriet. Gleichzeitig kam er weder im Osten noch im Westen politisch an und blieb in vielen Phasen seines Lebens ein Einzelkämpfer.
Ludwig Mehlhorn
Wie kaum ein anderer Bürgerrechtler der DDR erkannte Ludwig Mehlhorn früh die grenzüberschreitenden Bezüge der gemeinsamen Opposition und befürwortete eine gesamteuropäische, gemeinschaftliche Politik der Verständigung. Er hielt wichtige Kontakte zu polnischen und tschechischen Oppositionsbewegungen, schrieb zu Menschenrechtsverletzungen und beteiligte sich maßgeblich an den Bürgerrechtsbewegungen der Friedlichen Revolution 1989.
Wolfgang Ullmann
Auf vielfältige Weise begleitete der Theologe Wolfgang Ullmann die 'Friedliche Revolution' und die deutsche Wiedervereinigung. Nicht nur als DDR-Bürgerrechtler, sondern im Anschluss auch als Politiker der Grünen nahm er Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung des vereinten Deutschlands.