Hermann Louis Brill Hermann Brills Leben war geprägt durch das rigorose Streben nach einer demokratischen Verfassung sowie einer politischen wie gesellschaftlichen Ordnung, die die Freiheit und Gleichheit des Einzelnen sichern sollte. Nach seinem jahrzehntelangen Einsatz als Parlamentarier der Weimarer Republik und seinem frühen politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde er zudem zu einem der herausragendsten Kräfte sozialdemokratischer Neugestaltung nach 1945. Friedrich Ebert Mit seinem Aufstieg zum Reichspräsidenten, aber auch mit seinem verfrühten Tod wurde Friedrich Ebert ein Sinnbild für die Weimarer Republik. In seiner Biographie verknüpfte sich die politische Etablierung der Arbeiterbewegung mit den Anfängen wie verpassten Chancen einer breiten Demokratisierung; gleichzeitig ist sein politisches Vermächtnis sein maßgeblicher Anteil an und sein Einsatz für die Weimarer Verfassung. Friedrich Ebert verkörperte damit das unumwundene Bekenntnis zur ersten repräsentativen Demokratie Deutschlands. Ludwig Marum Der Jurist Ludwig Marum gehörte zu den konsequentesten Verfechtern von Rechtsstaatlichkeit in der Weimarer Republik. Im Parlament und vor Gericht setzte er sich immer wieder für eine faire Rechtsprechung und Gleichberechtigung ein. Als einer der exponiertesten Sozialdemokraten der Weimarer Republik wurde er kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verhaftet und ermordet. Eduard Pfeiffer Mit einem breiten Angebot an Fürsorge- und Bildungseinrichtungen widmete sich der Bankier und Mäzen Eduard Pfeiffer der sozialen Lage benachteiligter Schichten. Daneben übertrug er das englische Genossenschaftswesen auf Deutschland und betätigte sich zudem als Parlamentarier im Württembergischen Landtag. Carl Sonnenschein In seinem Wirken bewegte sich der katholische Geistliche Carl Sonnenschein zwischen sozial-demokratischer Arbeit und christlicher Mission; eine Arbeit, die gerade während der Industrialisierung und Urbanisierung den Bedürfnissen der Arbeiter, aber auch anderen benachteiligten Gruppen entsprach. Er repräsentierte den Typus eines politischen Geistlichen, der nah an den Menschen blieb und gleichzeitig publizistisch wie netzwerkend Einfluss auf soziopolitische Missstände nahm. Emma Ihrer und Carl Legien Emma Ihrer und Carl Legien hatten entscheidenden Anteil daran, dass sich die sozialdemokratische Bewegung, besonders die Gewerkschaften, innerhalb weniger Jahrzehnte organisierte und professionalisierte. In ihren jeweiligen Bezugsgruppen mobilisierten sie sowohl für die politische Einbindung von Frauen als auch für Arbeitnehmerrechte. Helene Stöcker Als Vertreterin der radikalen Frauenbewegung stritt Helene Stöcker mit der Idee der 'Neuen Ethik' für das Recht auf Selbstbestimmung, in der Ehe, in der Liebe, über den eigenen Körper. Neben dem Engagement für das Frauenstimmrecht gründete sie 1905 den Bund für Mutterschutz und Sexualreform und griff damit tabuisierte Themen wie das Recht auf Schwangerschaftsabbruch und die rechtliche Stellung nichtehelicher Kinder auf. Elfriede Kaiser-Nebgen und Jakob Kaiser Nach 1945 repräsentierte das Ehepaar Kaiser(-Nebgen) christlich-soziale Gewerkschaftstraditionen der Weimarer Republik ebenso wie den gewerkschaftlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sowohl in Ost- wie anschließend in Westdeutschland unterstützten sie den demokratischen Wiederaufbau mit einer gesamtdeutschen Perspektive. Das Prinzip ganzheitlicher Politik vertraten sie auch mit Ideen überkonfessioneller und überparteilicher Zusammenarbeit in den Gewerkschaften. Annemarie Renger und Kurt Schumacher Annemarie Renger und Kurt Schumacher beeinflussten die parlamentarische Sozialdemokratie nach 1945 maßgeblich; Schumacher als erster SPD-Vorsitzender; Renger als erste Bundestagspräsidentin. Beide waren zudem geprägt durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus und die damit verbundene Notwendigkeit, die Demokratie gegen Angriffe aus unterschiedlichen Richtungen zu schützen. Regine Hildebrandt Als "Mutter Courage des Ostens" wurde Regine Hildebrandt für ihren volksnahen und offenen Umgang als Brandenburger Ministerin für Soziales nach der Wende gefeiert. Aus der Bürgerrechtsbewegung der DDR kommend, gestaltete sie die Anfangsjahre der neuen Bundesländer entscheidend mit und setzte sich mit zupackendem Pragmatismus und unverblümter Direktheit für soziale Rechte ein. Paula Thiede Paula Thiede repräsentiert jene in der Arbeiterbewegung zentralen Frauen, die selbst der Arbeiterschaft entstammten. Als erste Frau führte sie eine reichsweit organisierte Gewerkschaft und stritt für die gewerkschaftliche Gleichberechtigung , eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht in Deutschland. Mathilde Franziska Anneke Konsequent und radikal wie keine andere Frau in den Jahren 1848/49, stritt Mathilde Franziska Anneke für die demokratischen Ziele der Revolution. Jenseits einengender Vorstellungen, das zeigt das Leben Annekes, war Frauen politisches Engagement im 19. Jahrhundert durch Wort, Schrift und Tat möglich – und musste sich gerade nicht auf das Erreichen weiblicher Emanzipation allein erstrecken.
Hermann Louis Brill
Hermann Brills Leben war geprägt durch das rigorose Streben nach einer demokratischen Verfassung sowie einer politischen wie gesellschaftlichen Ordnung, die die Freiheit und Gleichheit des Einzelnen sichern sollte. Nach seinem jahrzehntelangen Einsatz als Parlamentarier der Weimarer Republik und seinem frühen politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde er zudem zu einem der herausragendsten Kräfte sozialdemokratischer Neugestaltung nach 1945.
Friedrich Ebert
Mit seinem Aufstieg zum Reichspräsidenten, aber auch mit seinem verfrühten Tod wurde Friedrich Ebert ein Sinnbild für die Weimarer Republik. In seiner Biographie verknüpfte sich die politische Etablierung der Arbeiterbewegung mit den Anfängen wie verpassten Chancen einer breiten Demokratisierung; gleichzeitig ist sein politisches Vermächtnis sein maßgeblicher Anteil an und sein Einsatz für die Weimarer Verfassung. Friedrich Ebert verkörperte damit das unumwundene Bekenntnis zur ersten repräsentativen Demokratie Deutschlands.
Ludwig Marum
Der Jurist Ludwig Marum gehörte zu den konsequentesten Verfechtern von Rechtsstaatlichkeit in der Weimarer Republik. Im Parlament und vor Gericht setzte er sich immer wieder für eine faire Rechtsprechung und Gleichberechtigung ein. Als einer der exponiertesten Sozialdemokraten der Weimarer Republik wurde er kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verhaftet und ermordet.
Eduard Pfeiffer
Mit einem breiten Angebot an Fürsorge- und Bildungseinrichtungen widmete sich der Bankier und Mäzen Eduard Pfeiffer der sozialen Lage benachteiligter Schichten. Daneben übertrug er das englische Genossenschaftswesen auf Deutschland und betätigte sich zudem als Parlamentarier im Württembergischen Landtag.
Carl Sonnenschein
In seinem Wirken bewegte sich der katholische Geistliche Carl Sonnenschein zwischen sozial-demokratischer Arbeit und christlicher Mission; eine Arbeit, die gerade während der Industrialisierung und Urbanisierung den Bedürfnissen der Arbeiter, aber auch anderen benachteiligten Gruppen entsprach. Er repräsentierte den Typus eines politischen Geistlichen, der nah an den Menschen blieb und gleichzeitig publizistisch wie netzwerkend Einfluss auf soziopolitische Missstände nahm.
Emma Ihrer und Carl Legien
Emma Ihrer und Carl Legien hatten entscheidenden Anteil daran, dass sich die sozialdemokratische Bewegung, besonders die Gewerkschaften, innerhalb weniger Jahrzehnte organisierte und professionalisierte. In ihren jeweiligen Bezugsgruppen mobilisierten sie sowohl für die politische Einbindung von Frauen als auch für Arbeitnehmerrechte.
Helene Stöcker
Als Vertreterin der radikalen Frauenbewegung stritt Helene Stöcker mit der Idee der 'Neuen Ethik' für das Recht auf Selbstbestimmung, in der Ehe, in der Liebe, über den eigenen Körper. Neben dem Engagement für das Frauenstimmrecht gründete sie 1905 den Bund für Mutterschutz und Sexualreform und griff damit tabuisierte Themen wie das Recht auf Schwangerschaftsabbruch und die rechtliche Stellung nichtehelicher Kinder auf.
Elfriede Kaiser-Nebgen und Jakob Kaiser
Nach 1945 repräsentierte das Ehepaar Kaiser(-Nebgen) christlich-soziale Gewerkschaftstraditionen der Weimarer Republik ebenso wie den gewerkschaftlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sowohl in Ost- wie anschließend in Westdeutschland unterstützten sie den demokratischen Wiederaufbau mit einer gesamtdeutschen Perspektive. Das Prinzip ganzheitlicher Politik vertraten sie auch mit Ideen überkonfessioneller und überparteilicher Zusammenarbeit in den Gewerkschaften.
Annemarie Renger und Kurt Schumacher
Annemarie Renger und Kurt Schumacher beeinflussten die parlamentarische Sozialdemokratie nach 1945 maßgeblich; Schumacher als erster SPD-Vorsitzender; Renger als erste Bundestagspräsidentin. Beide waren zudem geprägt durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus und die damit verbundene Notwendigkeit, die Demokratie gegen Angriffe aus unterschiedlichen Richtungen zu schützen.
Regine Hildebrandt
Als "Mutter Courage des Ostens" wurde Regine Hildebrandt für ihren volksnahen und offenen Umgang als Brandenburger Ministerin für Soziales nach der Wende gefeiert. Aus der Bürgerrechtsbewegung der DDR kommend, gestaltete sie die Anfangsjahre der neuen Bundesländer entscheidend mit und setzte sich mit zupackendem Pragmatismus und unverblümter Direktheit für soziale Rechte ein.
Paula Thiede
Paula Thiede repräsentiert jene in der Arbeiterbewegung zentralen Frauen, die selbst der Arbeiterschaft entstammten. Als erste Frau führte sie eine reichsweit organisierte Gewerkschaft und stritt für die gewerkschaftliche Gleichberechtigung , eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeiterinnen und das Frauenwahlrecht in Deutschland.
Mathilde Franziska Anneke
Konsequent und radikal wie keine andere Frau in den Jahren 1848/49, stritt Mathilde Franziska Anneke für die demokratischen Ziele der Revolution. Jenseits einengender Vorstellungen, das zeigt das Leben Annekes, war Frauen politisches Engagement im 19. Jahrhundert durch Wort, Schrift und Tat möglich – und musste sich gerade nicht auf das Erreichen weiblicher Emanzipation allein erstrecken.