Bärbel Bohley Als die Friedliche Revolution 1989 das Ende der DDR einläutete, wurde sie als ‚Mutter‘ dieser Revolution gefeiert: Bärbel Bohley. Die Künstlerin verkörperte für viele den Aufbruch und die Hoffnung auf politische Veränderung in der DDR. Gleichzeitig verdeutlicht ihr konstantes Eintreten für eine demokratische Gesellschaft den langen Vorlauf der Wiedervereinigung, sodass der revolutionäre Mauerfall 1989 eigentlich der symbolische Höhepunkt einer jahrzehntelangen Oppositionsbewegung war. Robert Havemann Robert Havemann war eine der Schlüsselfiguren der DDR-Oppositionsbewegung. Obwohl er bereits vor dem Mauerfall verstarb, wirkte er als Vordenker, Netzwerker und Multiplikator unterschiedlicher Oppositionskreise bis in die Friedliche Revolution hinein. Sein Wandel vom Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)-Unterstützer zum Kritiker spielte dabei ebenso eine Rolle wie sein langjähriger Hausarrest. Johann Jacoby Der Breslauer Mediziner Johann Jacoby war einer der bekanntesten Streiter für Gleichberechtigung und Volksbeteiligung in der Zeit der Märzrevolution und Restauration. Sein unermüdliches Eintreten für die Beseitigung politischer wie gesellschaftlicher Ungleichheit steht zudem für die Beständigkeit demokratischer Forderungen über die Märzrevolution 1848 hinaus. Theodor W. Adorno Theodor W. Adornos Schaffen als einer der wichtigsten Intellektuellen der alten Bundesrepublik war maßgeblich geprägt durch die Erfahrung des Nationalsozialismus, des amerikanischen Exils und durch den gesellschaftlichen Neubeginn nach 1945. Als Mitbegründer der Frankfurter Schule meldete er sich immer wieder kritisch zu Fragen gesellschaftlicher Partizipation und demokratischer Kultur zu Wort. Wilhelm Leuschner Als Gewerkschafter und späterer hessischer Innenminister war Wilhelm Leuschner einer der profiliertesten Verteidiger der Weimarer Demokratie. In früher Gegnerschaft zu den Nationalsozialisten führte er den gewerkschaftlichen Widerstand gegen sie an und wurde mit anderen Verschwörern des 20. Juli ermordet. Achim Beyer Das Schicksal Achim Beyers steht stellvertretend für die Härte, mit der die frühe DDR auf Protest, gerade auch aus jugendlichen Kreisen, reagierte. Zusammen mit 18 Mitschülerinnen und Mitschülern aus Werdau wurde er 1951 für Flugblattverteilungen zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Nach seiner Entlassung und Flucht in den Westen setzte sich Beyer daher immer wieder für die Aufklärungsarbeit zur DDR und die politische Bildung ein. Arno Esch Der Rostocker Student Arno Esch bemühte sich in der Sowjetischen Besatzungszone um den Aufbau einer pluralistischen Parteilandschaft und die Durchsetzung liberaler Grundrechte. Für sein politisches Engagement wurde er 1949 verhaftet und 1950 von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt. Jürgen Fuchs Der Schriftsteller Jürgen Fuchs gehörte zu den prominentesten Bürgerrechtlern der DDR. An seinem Lebensweg lässt sich exemplarisch die Enttäuschung vieler überzeugter Marxisten mit dem Realsozialismus nachverfolgen. Mit seinen verschiedenen Werken thematisierte und dokumentierte er die Verbrechen des Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)-Regimes und mobilisierte so die Bürgerrechtsbewegungen in Ost wie West. Alfred Kantorowicz Alfred Kantorowicz‘ Eintreten für publizistische Freiheit und den deutschen Dialog über die Grenzen hinweg war ein entscheidender Beitrag, dass die Idee einer nationalen Einheit in der Frühphase der beiden deutschen Länder nicht in Vergessenheit geriet. Gleichzeitig kam er weder im Osten noch im Westen politisch an und blieb in vielen Phasen seines Lebens ein Einzelkämpfer. Ludwig Mehlhorn Wie kaum ein anderer Bürgerrechtler der DDR erkannte Ludwig Mehlhorn früh die grenzüberschreitenden Bezüge der gemeinsamen Opposition und befürwortete eine gesamteuropäische, gemeinschaftliche Politik der Verständigung. Er hielt wichtige Kontakte zu polnischen und tschechischen Oppositionsbewegungen, schrieb zu Menschenrechtsverletzungen und beteiligte sich maßgeblich an den Bürgerrechtsbewegungen der Friedlichen Revolution 1989. Irmtraud Morgner Die Schriftstellerin Irmtraud Morgner forderte in ihren Veröffentlichungen eine Debatte zur rechtlichen wie sozialen Gleichstellung der Frau, dafür wurde sie auch im Westen als Feministin der DDR gefeiert. In der Vermischung von phantastischen und historischen Elementen mit Verweisen auf die realpolitische Gegenwart platzierte sie zudem geschickt Kritik am bestehenden System der DDR. Walter Schilling Mit seinem vielfältigen Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit schuf Walter Schilling verschiedene Räume des Austauschs und des Dialogs, die gerade Außenseitern des DDR-Systems als Anlaufpunkt dienten. Mit diesem Konzept der "Offenen Arbeit" gestaltete er langfristig zudem einen zentralen Raum verschiedener DDR-Oppositionsgruppen. Wolfgang Ullmann Auf vielfältige Weise begleitete der Theologe Wolfgang Ullmann die 'Friedliche Revolution' und die deutsche Wiedervereinigung. Nicht nur als DDR-Bürgerrechtler, sondern im Anschluss auch als Politiker der Grünen nahm er Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung des vereinten Deutschlands. Rudolf Bahro Mit seiner Veröffentlichung "Die Alternative" (1977) kritisierte Rudolf Bahro die reale Umsetzung des Sozialismus und die aktuellen Zustände in der DDR und provozierte damit eine Diskussion in Ost- wie Westdeutschland. Bis heute gilt er aber auch als einer der umstrittensten ehemaligen DDR-Dissidenten, da er auf der Suche nach alternativen Wirtschafts- und Sozialordnungen immer wieder auch den Rahmen der Demokratie infragestellte. Friedrich Ludwig Weidig Friedrich Ludwig Weidig beteiligte sich maßgeblich an der Vormärzbewegung, durch Kontakte in die Turnerbewegung und zu Liberalen, aber besonders durch seine politische Publizistik und Herausgeberschaft von kritischen Schriftstellern wie etwa Georg Büchner. Sein tragischer Tod in Festungshaft politisierte und mobilisierte über die Grenzen Hessens hinaus. Walter Gyssling Walter Gyssling war ein früher Warner gegenüber der nationalsozialistischen Gefahr. Als Mitglied der SPD, des Reichsbanner und des Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, kämpfte der Journalist mit Wort und Schrift gegen den Antisemitismus und aufkommenden Faschismus in der Weimarer Republik.
Bärbel Bohley
Als die Friedliche Revolution 1989 das Ende der DDR einläutete, wurde sie als ‚Mutter‘ dieser Revolution gefeiert: Bärbel Bohley. Die Künstlerin verkörperte für viele den Aufbruch und die Hoffnung auf politische Veränderung in der DDR. Gleichzeitig verdeutlicht ihr konstantes Eintreten für eine demokratische Gesellschaft den langen Vorlauf der Wiedervereinigung, sodass der revolutionäre Mauerfall 1989 eigentlich der symbolische Höhepunkt einer jahrzehntelangen Oppositionsbewegung war.
Robert Havemann
Robert Havemann war eine der Schlüsselfiguren der DDR-Oppositionsbewegung. Obwohl er bereits vor dem Mauerfall verstarb, wirkte er als Vordenker, Netzwerker und Multiplikator unterschiedlicher Oppositionskreise bis in die Friedliche Revolution hinein. Sein Wandel vom Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)-Unterstützer zum Kritiker spielte dabei ebenso eine Rolle wie sein langjähriger Hausarrest.
Johann Jacoby
Der Breslauer Mediziner Johann Jacoby war einer der bekanntesten Streiter für Gleichberechtigung und Volksbeteiligung in der Zeit der Märzrevolution und Restauration. Sein unermüdliches Eintreten für die Beseitigung politischer wie gesellschaftlicher Ungleichheit steht zudem für die Beständigkeit demokratischer Forderungen über die Märzrevolution 1848 hinaus.
Theodor W. Adorno
Theodor W. Adornos Schaffen als einer der wichtigsten Intellektuellen der alten Bundesrepublik war maßgeblich geprägt durch die Erfahrung des Nationalsozialismus, des amerikanischen Exils und durch den gesellschaftlichen Neubeginn nach 1945. Als Mitbegründer der Frankfurter Schule meldete er sich immer wieder kritisch zu Fragen gesellschaftlicher Partizipation und demokratischer Kultur zu Wort.
Wilhelm Leuschner
Als Gewerkschafter und späterer hessischer Innenminister war Wilhelm Leuschner einer der profiliertesten Verteidiger der Weimarer Demokratie. In früher Gegnerschaft zu den Nationalsozialisten führte er den gewerkschaftlichen Widerstand gegen sie an und wurde mit anderen Verschwörern des 20. Juli ermordet.
Achim Beyer
Das Schicksal Achim Beyers steht stellvertretend für die Härte, mit der die frühe DDR auf Protest, gerade auch aus jugendlichen Kreisen, reagierte. Zusammen mit 18 Mitschülerinnen und Mitschülern aus Werdau wurde er 1951 für Flugblattverteilungen zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Nach seiner Entlassung und Flucht in den Westen setzte sich Beyer daher immer wieder für die Aufklärungsarbeit zur DDR und die politische Bildung ein.
Arno Esch
Der Rostocker Student Arno Esch bemühte sich in der Sowjetischen Besatzungszone um den Aufbau einer pluralistischen Parteilandschaft und die Durchsetzung liberaler Grundrechte. Für sein politisches Engagement wurde er 1949 verhaftet und 1950 von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt.
Jürgen Fuchs
Der Schriftsteller Jürgen Fuchs gehörte zu den prominentesten Bürgerrechtlern der DDR. An seinem Lebensweg lässt sich exemplarisch die Enttäuschung vieler überzeugter Marxisten mit dem Realsozialismus nachverfolgen. Mit seinen verschiedenen Werken thematisierte und dokumentierte er die Verbrechen des Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)-Regimes und mobilisierte so die Bürgerrechtsbewegungen in Ost wie West.
Alfred Kantorowicz
Alfred Kantorowicz‘ Eintreten für publizistische Freiheit und den deutschen Dialog über die Grenzen hinweg war ein entscheidender Beitrag, dass die Idee einer nationalen Einheit in der Frühphase der beiden deutschen Länder nicht in Vergessenheit geriet. Gleichzeitig kam er weder im Osten noch im Westen politisch an und blieb in vielen Phasen seines Lebens ein Einzelkämpfer.
Ludwig Mehlhorn
Wie kaum ein anderer Bürgerrechtler der DDR erkannte Ludwig Mehlhorn früh die grenzüberschreitenden Bezüge der gemeinsamen Opposition und befürwortete eine gesamteuropäische, gemeinschaftliche Politik der Verständigung. Er hielt wichtige Kontakte zu polnischen und tschechischen Oppositionsbewegungen, schrieb zu Menschenrechtsverletzungen und beteiligte sich maßgeblich an den Bürgerrechtsbewegungen der Friedlichen Revolution 1989.
Irmtraud Morgner
Die Schriftstellerin Irmtraud Morgner forderte in ihren Veröffentlichungen eine Debatte zur rechtlichen wie sozialen Gleichstellung der Frau, dafür wurde sie auch im Westen als Feministin der DDR gefeiert. In der Vermischung von phantastischen und historischen Elementen mit Verweisen auf die realpolitische Gegenwart platzierte sie zudem geschickt Kritik am bestehenden System der DDR.
Walter Schilling
Mit seinem vielfältigen Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit schuf Walter Schilling verschiedene Räume des Austauschs und des Dialogs, die gerade Außenseitern des DDR-Systems als Anlaufpunkt dienten. Mit diesem Konzept der "Offenen Arbeit" gestaltete er langfristig zudem einen zentralen Raum verschiedener DDR-Oppositionsgruppen.
Wolfgang Ullmann
Auf vielfältige Weise begleitete der Theologe Wolfgang Ullmann die 'Friedliche Revolution' und die deutsche Wiedervereinigung. Nicht nur als DDR-Bürgerrechtler, sondern im Anschluss auch als Politiker der Grünen nahm er Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung des vereinten Deutschlands.
Rudolf Bahro
Mit seiner Veröffentlichung "Die Alternative" (1977) kritisierte Rudolf Bahro die reale Umsetzung des Sozialismus und die aktuellen Zustände in der DDR und provozierte damit eine Diskussion in Ost- wie Westdeutschland. Bis heute gilt er aber auch als einer der umstrittensten ehemaligen DDR-Dissidenten, da er auf der Suche nach alternativen Wirtschafts- und Sozialordnungen immer wieder auch den Rahmen der Demokratie infragestellte.
Friedrich Ludwig Weidig
Friedrich Ludwig Weidig beteiligte sich maßgeblich an der Vormärzbewegung, durch Kontakte in die Turnerbewegung und zu Liberalen, aber besonders durch seine politische Publizistik und Herausgeberschaft von kritischen Schriftstellern wie etwa Georg Büchner. Sein tragischer Tod in Festungshaft politisierte und mobilisierte über die Grenzen Hessens hinaus.
Walter Gyssling
Walter Gyssling war ein früher Warner gegenüber der nationalsozialistischen Gefahr. Als Mitglied der SPD, des Reichsbanner und des Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, kämpfte der Journalist mit Wort und Schrift gegen den Antisemitismus und aufkommenden Faschismus in der Weimarer Republik.