Hermann Louis Brill Hermann Brills Leben war geprägt durch das rigorose Streben nach einer demokratischen Verfassung sowie einer politischen wie gesellschaftlichen Ordnung, die die Freiheit und Gleichheit des Einzelnen sichern sollte. Nach seinem jahrzehntelangen Einsatz als Parlamentarier der Weimarer Republik und seinem frühen politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde er zudem zu einem der herausragendsten Kräfte sozialdemokratischer Neugestaltung nach 1945. Willy Brandt Im Oktober 1969 bewarb Willy Brandt als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler sein neues Regierungsprogramm mit einem entscheidenden Aufruf: „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“ Bis heute wird Willy Brandts demokratisches Schaffen mit diesem Aufruf unterstrichen. Ganz konkret bedeutete dies mehr Bürgerbeteiligung und Offenheit für politische Prozesse ebenso wie den Ausbau des Rechts- und Sozialstaates. Seine Forderung symbolisierte aber vor allem den Aufbruch, einen visionären Neuanfang, der die Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu demokratischen Bürgern machen wollte. Robert Havemann Robert Havemann war eine der Schlüsselfiguren der DDR-Oppositionsbewegung. Obwohl er bereits vor dem Mauerfall verstarb, wirkte er als Vordenker, Netzwerker und Multiplikator unterschiedlicher Oppositionskreise bis in die Friedliche Revolution hinein. Sein Wandel vom Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)-Unterstützer zum Kritiker spielte dabei ebenso eine Rolle wie sein langjähriger Hausarrest. Ludwig Marum Der Jurist Ludwig Marum gehörte zu den konsequentesten Verfechtern von Rechtsstaatlichkeit in der Weimarer Republik. Im Parlament und vor Gericht setzte er sich immer wieder für eine faire Rechtsprechung und Gleichberechtigung ein. Als einer der exponiertesten Sozialdemokraten der Weimarer Republik wurde er kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verhaftet und ermordet. Emil Julius Gumbel Mit seinem 1921 erschienen Buch "Zwei Jahre politischer Mord" legte der Statistiker Emil Julius Gumbel die mangelnde Strafverfolgung gegenüber rechter Gewalt in der Zeit nach der Novemberrevolution offen. Mit seinen pazifistischen und radikaldemokratischen Äußerungen und Schriften wurde er so bald in der Weimarer Republik zu einem der entschiedendsten Redner gegen die Rechten und wurde entsprechend früh von nationalsozialistischen Gruppen verfolgt. Wilhelm Leuschner Als Gewerkschafter und späterer hessischer Innenminister war Wilhelm Leuschner einer der profiliertesten Verteidiger der Weimarer Demokratie. In früher Gegnerschaft zu den Nationalsozialisten führte er den gewerkschaftlichen Widerstand gegen sie an und wurde mit anderen Verschwörern des 20. Juli ermordet. Marion Gräfin Dönhoff In der Bundesrepublik wurde Marion Gräfin Dönhoff zu einer der bedeutendsten Publizistinnen. Als Journalistin und Herausgeberin der "Zeit" verkörperte sie den liberalen Flügel der deutschen Presse und forderte in ihren Artikeln immer wieder zum Nachdenken über Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit auf. Ihre Wurzeln in Ostpreußen machte sie zudem immer wieder zum Gegenstand, auch um über die deutsche Ostpolitik und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus zu schreiben. Gustav Heinemann Die Biographie Gustav Heinemanns steht exemplarisch für das oft mühevolle Werden der Demokratie in der frühen Nachkriegszeit nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur. So forderte Heinemann von Parteien und Kirchen immer wieder Rechenschaft über Versäumnisse in der Vergangenheit und ein klares Bekenntnis zu demokratischen Traditionen. Auch als Bundespräsident verstand er gemeinschaftliche Verantwortung und Zivilcourage als Kernthemen der Demokratie. Elfriede Kaiser-Nebgen und Jakob Kaiser Nach 1945 repräsentierte das Ehepaar Kaiser(-Nebgen) christlich-soziale Gewerkschaftstraditionen der Weimarer Republik ebenso wie den gewerkschaftlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sowohl in Ost- wie anschließend in Westdeutschland unterstützten sie den demokratischen Wiederaufbau mit einer gesamtdeutschen Perspektive. Das Prinzip ganzheitlicher Politik vertraten sie auch mit Ideen überkonfessioneller und überparteilicher Zusammenarbeit in den Gewerkschaften. Annemarie Renger und Kurt Schumacher Annemarie Renger und Kurt Schumacher beeinflussten die parlamentarische Sozialdemokratie nach 1945 maßgeblich; Schumacher als erster SPD-Vorsitzender; Renger als erste Bundestagspräsidentin. Beide waren zudem geprägt durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus und die damit verbundene Notwendigkeit, die Demokratie gegen Angriffe aus unterschiedlichen Richtungen zu schützen. Herbert Wehner Herbert Wehner galt als der Inbegriff der Streitkultur im Bonner Bundestag. Er polarisierte politische Gegner wie Weggefährten, setzte sich aber auch immer wieder vermittelnd in der Politik ein. Als jahrzehntelanger Parteivorstand und Weichensteller der SPD hat er die Partei, aber auch die bundesrepublikanische Kultur für Jahrzehnte entscheidend mitbestimmt. Annedore und Julius Leber Annedore und Julius Leber gehörten zu den bedeutendsten Figuren des sozialdemokratischen Widerstands gegen Hitler, Julius Leber wurde als einer der Verschwörer des 20. Juli von den Nationalsozialisten ermordet. Annedore Leber war zudem eine der wenigen Stimmen in der frühen Bundesrepublik, die eine Rehabilitation der NS-Opfer in Westdeutschland forderte. Walter Gyssling Walter Gyssling war ein früher Warner gegenüber der nationalsozialistischen Gefahr. Als Mitglied der SPD, des Reichsbanner und des Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, kämpfte der Journalist mit Wort und Schrift gegen den Antisemitismus und aufkommenden Faschismus in der Weimarer Republik.
Hermann Louis Brill
Hermann Brills Leben war geprägt durch das rigorose Streben nach einer demokratischen Verfassung sowie einer politischen wie gesellschaftlichen Ordnung, die die Freiheit und Gleichheit des Einzelnen sichern sollte. Nach seinem jahrzehntelangen Einsatz als Parlamentarier der Weimarer Republik und seinem frühen politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde er zudem zu einem der herausragendsten Kräfte sozialdemokratischer Neugestaltung nach 1945.
Willy Brandt
Im Oktober 1969 bewarb Willy Brandt als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler sein neues Regierungsprogramm mit einem entscheidenden Aufruf: „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“ Bis heute wird Willy Brandts demokratisches Schaffen mit diesem Aufruf unterstrichen. Ganz konkret bedeutete dies mehr Bürgerbeteiligung und Offenheit für politische Prozesse ebenso wie den Ausbau des Rechts- und Sozialstaates. Seine Forderung symbolisierte aber vor allem den Aufbruch, einen visionären Neuanfang, der die Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu demokratischen Bürgern machen wollte.
Robert Havemann
Robert Havemann war eine der Schlüsselfiguren der DDR-Oppositionsbewegung. Obwohl er bereits vor dem Mauerfall verstarb, wirkte er als Vordenker, Netzwerker und Multiplikator unterschiedlicher Oppositionskreise bis in die Friedliche Revolution hinein. Sein Wandel vom Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)-Unterstützer zum Kritiker spielte dabei ebenso eine Rolle wie sein langjähriger Hausarrest.
Ludwig Marum
Der Jurist Ludwig Marum gehörte zu den konsequentesten Verfechtern von Rechtsstaatlichkeit in der Weimarer Republik. Im Parlament und vor Gericht setzte er sich immer wieder für eine faire Rechtsprechung und Gleichberechtigung ein. Als einer der exponiertesten Sozialdemokraten der Weimarer Republik wurde er kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verhaftet und ermordet.
Emil Julius Gumbel
Mit seinem 1921 erschienen Buch "Zwei Jahre politischer Mord" legte der Statistiker Emil Julius Gumbel die mangelnde Strafverfolgung gegenüber rechter Gewalt in der Zeit nach der Novemberrevolution offen. Mit seinen pazifistischen und radikaldemokratischen Äußerungen und Schriften wurde er so bald in der Weimarer Republik zu einem der entschiedendsten Redner gegen die Rechten und wurde entsprechend früh von nationalsozialistischen Gruppen verfolgt.
Wilhelm Leuschner
Als Gewerkschafter und späterer hessischer Innenminister war Wilhelm Leuschner einer der profiliertesten Verteidiger der Weimarer Demokratie. In früher Gegnerschaft zu den Nationalsozialisten führte er den gewerkschaftlichen Widerstand gegen sie an und wurde mit anderen Verschwörern des 20. Juli ermordet.
Marion Gräfin Dönhoff
In der Bundesrepublik wurde Marion Gräfin Dönhoff zu einer der bedeutendsten Publizistinnen. Als Journalistin und Herausgeberin der "Zeit" verkörperte sie den liberalen Flügel der deutschen Presse und forderte in ihren Artikeln immer wieder zum Nachdenken über Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit auf. Ihre Wurzeln in Ostpreußen machte sie zudem immer wieder zum Gegenstand, auch um über die deutsche Ostpolitik und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus zu schreiben.
Gustav Heinemann
Die Biographie Gustav Heinemanns steht exemplarisch für das oft mühevolle Werden der Demokratie in der frühen Nachkriegszeit nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur. So forderte Heinemann von Parteien und Kirchen immer wieder Rechenschaft über Versäumnisse in der Vergangenheit und ein klares Bekenntnis zu demokratischen Traditionen. Auch als Bundespräsident verstand er gemeinschaftliche Verantwortung und Zivilcourage als Kernthemen der Demokratie.
Elfriede Kaiser-Nebgen und Jakob Kaiser
Nach 1945 repräsentierte das Ehepaar Kaiser(-Nebgen) christlich-soziale Gewerkschaftstraditionen der Weimarer Republik ebenso wie den gewerkschaftlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sowohl in Ost- wie anschließend in Westdeutschland unterstützten sie den demokratischen Wiederaufbau mit einer gesamtdeutschen Perspektive. Das Prinzip ganzheitlicher Politik vertraten sie auch mit Ideen überkonfessioneller und überparteilicher Zusammenarbeit in den Gewerkschaften.
Annemarie Renger und Kurt Schumacher
Annemarie Renger und Kurt Schumacher beeinflussten die parlamentarische Sozialdemokratie nach 1945 maßgeblich; Schumacher als erster SPD-Vorsitzender; Renger als erste Bundestagspräsidentin. Beide waren zudem geprägt durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus und die damit verbundene Notwendigkeit, die Demokratie gegen Angriffe aus unterschiedlichen Richtungen zu schützen.
Herbert Wehner
Herbert Wehner galt als der Inbegriff der Streitkultur im Bonner Bundestag. Er polarisierte politische Gegner wie Weggefährten, setzte sich aber auch immer wieder vermittelnd in der Politik ein. Als jahrzehntelanger Parteivorstand und Weichensteller der SPD hat er die Partei, aber auch die bundesrepublikanische Kultur für Jahrzehnte entscheidend mitbestimmt.
Annedore und Julius Leber
Annedore und Julius Leber gehörten zu den bedeutendsten Figuren des sozialdemokratischen Widerstands gegen Hitler, Julius Leber wurde als einer der Verschwörer des 20. Juli von den Nationalsozialisten ermordet. Annedore Leber war zudem eine der wenigen Stimmen in der frühen Bundesrepublik, die eine Rehabilitation der NS-Opfer in Westdeutschland forderte.
Walter Gyssling
Walter Gyssling war ein früher Warner gegenüber der nationalsozialistischen Gefahr. Als Mitglied der SPD, des Reichsbanner und des Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, kämpfte der Journalist mit Wort und Schrift gegen den Antisemitismus und aufkommenden Faschismus in der Weimarer Republik.