Braunschweiger Schloss Am 7. September 1830 vertrieben Braunschweiger BürgerInnen den “Diamantenherzog” Karl II. aus dem Schloss der Stadt. Unter seinem Nachfolger wurde eine “Neue Landschaftsordnung” erlassen, die unter anderem den Etat des Fürsten festschrieb – eine bis heute zu Unrecht vergessene erfolgreiche Revolution. Büchnerhaus Das Büchnerhaus in Riedstadt-Goddelau ist das Geburtshaus des Dichters, Mediziners und Republikaners Georg Büchner. Es beherbergt eine Ausstellung zu Leben und Wirken eines Wegbereiters der demokratischen Revolution 1848/49. Gaibacher Fest Am 27. Mai 1832 versammelten sich unter der Gaibacher Konstitutionssäule mehrere tausend Menschen und kritisierten die repressive Politik König Ludwigs I. Einige TeilnehmerInnen forderten sogar die Errichtung einer Republik. Erst seit den 1970er-Jahren finden wieder Gedenkveranstaltungen vor Ort statt. Louise Aston Zeit ihres Lebens hafteten der Schriftstellerin Louise Aston zwei Vorwürfe an: Zum einen galt sie mit einer radikal-demokratischen Ausrichtung als subversiv, zum anderen traf sie durch ihr emanzipiertes Auftreten auf Ablehnung. Als Prototyp weiblicher Selbstbestimmung gilt sie noch heute als eine der frühen Frauenrechtlerinnen. Nikolaikirche Berlin Nach der Verabschiedung der preußischen Kommunalreform von 1808, die eine Ausweitung des kommunalen Wahlrechts vorsah, wurden hier am 6. Juli 1809 die ersten gewählten Stadtverordneten vereidigt. Eine Plakette erinnert an diesen Meilenstein der Demokratiegeschichte. Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt Butzbach Im Vormärz war Butzbach Ausgangs- und Kulminationspunkt zahlreicher politischer und oppositioneller Bestrebungen. Hier wirkte der Turner, Lehrer und Publizist Friedrich Ludwig Weidig. In zahlreichen Schriften forderte er eine Demokratisierung des Staates. Robert Blum Robert Blum gilt als einer der herausragenden Streiter der Demokratie während der Märzrevolution und der Frankfurter Nationalversammlung von 1848. Seine Hinrichtung in Wien während der dortigen Märzunruhen machte ihn zum Märtyrer einer ganzen Generation. Georg Büchner Georg Büchner gilt bis heute als einer der wirkmächtigsten politischen Schriftsteller des Vormärz. Trotz oder gerade wegen seines frühen Todes erreichten seine Schriften "Der hessische Landbote", aber auch "Dantons Tod" und "Woyzeck" deutschlandweit enormen Absatz. Adam von Itzstein Der Publizist und Politiker Adam von Itzstein wird im Vormärz als Gegenspieler Metternichs von der liberalen Bewegung gefeiert. Mit seinem Hallgartener Kreis trug er maßgeblich zur Vernetzung und Mobilisierung der Bewegung und seiner demokratischen Forderungen bei. Johann Jacoby Der Breslauer Mediziner Johann Jacoby war einer der bekanntesten Streiter für Gleichberechtigung und Volksbeteiligung in der Zeit der Märzrevolution und Restauration. Sein unermüdliches Eintreten für die Beseitigung politischer wie gesellschaftlicher Ungleichheit steht zudem für die Beständigkeit demokratischer Forderungen über die Märzrevolution 1848 hinaus. Hermann Schulze-Delitzsch Als einer der führenden liberalen Köpfe des 19. Jahrhunderts bemühte sich Hermann Schulze-Delitzsch nicht nur um mehr Rechte der Partizipation und Freiheit, sondern auch um eine ökonomische Verbesserung benachteiligter Gruppen. Aus diesem Anliegen ging sein bis heute wirkmächtiges Engagement im Genossenschaftswesen hervor. Erinnerungsstätte Ständehaus Das Badische Ständehaus entstand 1822 als das erste für diesen Zweck neu errichtete Parlamentsgebäude in Deutschland. Hier tagte bis 1918 die Badische Ständeversammlung, danach bis 1933 der Badische Landtag. Die Erinnerungsstätte präsentiert die badische Parlaments- und Demokratiegeschichte. Einheitsdenkmal Auf dem Frankfurter Paulsplatz wurde 1903 ein Denkmal errichtet, das an die Freiheits- und Einheitsbewegung des Vormärz und an das Paulskirchenparlament erinnert. Dargestellt wird das Zusammenwirken von Sängervereinen, Kunst, Kultur und Wissenschaft auf dem Weg über die Revolution 1848/49 zur Einheit. Hoffmann-von-Fallersleben-Museum August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Autor der Nationalhymne, verkörpert den Kampf gegen die fürstliche Kleinstaaterei und für die Einigung eines liberalen Deutschlands. Das Museum zeigt die Verbindung zwischen deutscher Dichtung und Demokratie im 19. Jahrhundert und deren Aktualität heute. Hambacher Schloss Die aus dem 11. Jahrhundert stammende Burgruine war am 27. Mai 1832 Schauplatz des Hambacher Festes, eines der wichtigsten Kristallisationspunkte der Demokratiebewegung im 19. Jahrhundert. Ca. 25.000 TeilnehmerInnen forderten Grundrechte in einem geeinten und demokratischen Nationalstaat. Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum Friedrich Ludwig Jahn zählt zu den umstrittenen Figuren der deutschen Demokratiegeschichte. Kritiker der Monarchie, Freiheitskämpfer und Vordenker, und/oder radikaler Nationalist und Antisemit? Das Museum im ehemaligen Wohnhaus setzt sich mit Leben, Wirkung und Rezeption Jahns auseinander. Wartburg Zum Wartburgfest von 1817 zogen knapp 500 Studenten aus ganz Deutschland hierher, um für die Einheit Deutschlands und eine gemeinsame Verfassung mit garantierten Grundrechten zu demonstrieren. Hier manifestierte sich zum ersten Mal der bürgerliche Wille zum einheitlichen und freien Nationalstaat. Freiheitsbrunnen Homburg Zur Erinnerung an die Rolle Homburgs im Vorfeld des Hambacher Festes wurde 1992 am Rondell der „Freiheitsbrunnen“ eingeweiht. Der Künstler Bonifatius Stirnberg setzte verschiedene lokale Ereignisse der damaligen Zeit in Szene. Itzstein’sches Gutshaus Im Haus des Liberalen J. A. von Itzstein versammelte sich 1832–1847 der "Hallgartenkreis”, dem u.a. Robert Blum, Heinrich von Gagern, Friedrich Hecker und A. H. Hofmann von Fallersleben angehörten. Amalie und Gustav Struve Als Anführer der badischen Revolution 1848 gehörten Amalie und Gustav Struve zum radikalen Flügel der Vormärzbewegung. Dass sie häufig als gescheitertes Revoluzzer-Paar beschrieben werden, verdeckt die vielfältigen demokratischen Tätigkeitsfelder vor und nach 1848, in denen sich beide für politische wie gesellschaftliche Teilhabe einsetzten. Niedersächsischer Landtag Von 1819 bis 1866 tagte im Leineschloss die Ständeversammlung des Königreichs Hannover. 1962 kehrten die Volksvertreter an den historischen Ort zurück, nachdem das Schloss zwischenzeitlich als Wohngebäude, Kloster, Bibliothek, Opernhaus und Kaserne gedient hatte. Ständehaus Kassel Nach dem Wiener Kongress wurden die Landstände im Kurfürstentum Hessen seit 1816 nicht mehr einberufen. Erst 1830 erzwang der Kasseler Magistrat mit einer Massenpetition die erneute Einberufung der Landesstände, die im Januar 1831 eine liberale Verfassung mit starken parlamentarischen Kontrollrechten durchsetzen konnten. Friedrich Ludwig Weidig Friedrich Ludwig Weidig beteiligte sich maßgeblich an der Vormärzbewegung, durch Kontakte in die Turnerbewegung und zu Liberalen, aber besonders durch seine politische Publizistik und Herausgeberschaft von kritischen Schriftstellern wie etwa Georg Büchner. Sein tragischer Tod in Festungshaft politisierte und mobilisierte über die Grenzen Hessens hinaus. Ludwig Börne Der Schriftsteller und Publizist Carl Ludwig Börne war einer der entscheidenden politischen Vordenker des Vormärz. In seinen Schriften unterstrich er, auch aus der eigenen Erfahrung von Diskriminierung, immer wieder demokratische Grundrechte als Voraussetzung gesellschaftlicher wie politischer Veränderung. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Lübeck Lübeck besitzt eine lange Freiheitstradition, die bis zum Stadtrecht von 1160 zurückreicht. Die Hansestadt ist in politischem Streit und Selbstverwaltung geübt, sowohl die Revolution 1848 als auch die Matrosenaufstände 1918 liefen dort ohne größere Unruhen ab. Schloss Sondershausen Obwohl die Deutsche Bundesakte von 1815 für alle Staaten des Deutschen Bundes eine landständische Verfassung forderte, dauerte es im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit der Umsetzung dieses Gebots bis 1841. Der Landtag des Fürstentums hatte bis 1923 mehrere Sitzungsorte, von denen heute nur noch das Schloss erhalten ist. Henriette und Jakob Venedey Die Venedeys zählen zu den Protagonisten eines demokratischen Nationalstaats im 19. Jahrhundert. Als politisch engagiertes Ehepaar stehen sie für die unterschiedlichen Wege dieses Kampfes: Jakob Venedey als Verfechter von Parlament und Rechtsstaat, Henriette Obermüller-Venedey als revolutionäre Aktivistin der Barrikadenkämpfe und Aufstandsbewegungen. Mathilde Franziska Anneke Konsequent und radikal wie keine andere Frau in den Jahren 1848/49, stritt Mathilde Franziska Anneke für die demokratischen Ziele der Revolution. Jenseits einengender Vorstellungen, das zeigt das Leben Annekes, war Frauen politisches Engagement im 19. Jahrhundert durch Wort, Schrift und Tat möglich – und musste sich gerade nicht auf das Erreichen weiblicher Emanzipation allein erstrecken. Johann Georg August Wirth Johann Georg August Wirth gilt als prägende Figur des Hambacher Festes von 1832, überzeugt von der Pressefreiheit als Grundpfeiler einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung. Aber sein Denken kennzeichnete zugleich Wandlungspotentiale und inneren Widersprüche liberaler Ideen und demokratischer Forderungen zwischen Vormärz und Revolution. Universität Göttingen Die Universität Göttingen wurde 1837 zum Schauplatz des Kampfes um demokratische Rechte, als eine Gruppe von Göttinger Professoren gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten. Die als “Göttinger Sieben” bekannten Professoren wurden entlassen und teils des Landes verwiesen. Stadtmuseum Zweibrücken Im Vorfeld des Hambacher Festes wurde die Stadt Zweibrücken zu einem publizistischen Zentrum der liberalen und demokratischen Bewegung auf deutschem Boden. Besonders zwei politische Festbankette, die sogenannten „Schülerfeste“, waren Wegbereiter für das Hambacher Fest. Freiheitsbaum Frankenthal/Pfalz 1798 stellten die Frankenthaler Bürger auf dem Marktplatz nicht wie in den umliegenden Gemeinden einen künstlichen Baum auf, sondern pflanzten einen echten Freiheitsbaum, der noch bis 1929 an die rege Beteiligung der Stadt in den Demokratiebewegungen zwischen 1789 und 1849 erinnerte. Museum für Stadtgeschichte / Stadtarchiv Landau Seit dem Westfälischen Frieden (1648) war Landau mit kurzen Unterbrechungen als Exklave in das Königreich Frankreich eingegliedert. Daher fanden auch die Umwälzungen der Französischen Revolution unmittelbar im politischen und gesellschaftlichen Alltag in Landau Widerhall. Freiheitsdenkmal Waghäusel Seit 1999 erinnert in Waghäusel das Freiheitsdenkmal an eine der entscheidenden Niederlagen der Revolutionäre von 1849 gegen preußische Truppen. Heute findet man vor Ort wieder eine aktive Erinnerung an demokratische Traditionen. Museum Hohenasperg Der Kampf für Freiheit und Mitbestimmung konnte gefährlich sein. Jahrhundertelang diente die Festung Hohenasperg als Gefängnis für Vorkämpfer der Demokratie. Seit 2010 erinnert das Museum im Arsenalbau auch an die politischen Gefangenen. Martinskirche Kelkheim-Hornau Am heutigen Standort der Katholischen Kirche St. Martin hatten einst die Freiherren von Gagern das Hornauer Hofgut in ihrem Besitz. Von hier aus sandten sie wichtige Impulse und Anstöße für die Einigung und Demokratisierung Deutschlands innerhalb der Frankfurter Nationalversammlung. Engels-Haus / Museum für Frühindustrialisierung Die beiden Museen in Wuppertal vermitteln die Sozial-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte Wuppertals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkte der Dauerausstellungen sind unter anderem die bürgerliche Emanzipationsbewegung und die Geschichte der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert, die sich in der Revolution 1848/49 in Wuppertal historisch kreuzten. Heinrich-Heine-Institut Das Heinrich-Heine-Institut mit den Bereichen Archiv, Bibliothek und Museum widmet sich dem Leben und Werk des Schriftstellers Heinrich Heine. Der 1797 in Düsseldorf geborene Dichter verschrieb sich zeitlebens der Forderung nach Demokratie und Freiheit. Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse Seit 1978 erinnert das Museum an den Schriftsteller, Satiriker und frühen Demokraten Friedrich Stoltze (1816 – 1891). In seinem Hauptwerk, der „Frankfurter Latern“, hat er sich für individuelle Freiheit und Bürgerrechte, für Pressefreiheit sowie für ein geeintes, demokratisches und republikanisches Deutschland eingesetzt. Keller’sche Gesellschaft In St. Wendel formierte sich nach 1830 eine liberale Opposition um einen politischen Stammtisch im Keller’schen Gasthaus. Die Keller’sche Gesellschaft organisierte zeitgleich mit Hambach ein Freiheitsfest, das zum Ausgangspunkt von „Unruhen“ werden sollte. Gabriel Riesser Sein Leben spiegelt die Diskriminierung jüdischen Lebens im deutschen Vormärz ebenso wider wie den beharrlichen, mit Vernunft und Leidenschaft geführten Kampf um ihre Überwindung. Als Jurist, Publizist und Abgeordneter stritt Gabriel Riesser vor, während und nach der Revolution 1848 für die Gleichstellung der Juden und die Freiheit aller Menschen in Deutschland. Gottlieb Wilhelm Freudentheil Als Bürgervorsteher Stades, in der Hannoverschen Ständeversammlung und der Paulskirche trat Gottlieb Wilhelm Freudentheil für die Trennung von Verwaltung und Justiz, eine grundrechteorientierte Verfassung und eine parlamentarisch kontrollierte Monarchie ein. Als Rechtsanwalt kämpfte er für einen unabhängigen und reformierten Anwaltsstand in Deutschland.
Braunschweiger Schloss
Am 7. September 1830 vertrieben Braunschweiger BürgerInnen den “Diamantenherzog” Karl II. aus dem Schloss der Stadt. Unter seinem Nachfolger wurde eine “Neue Landschaftsordnung” erlassen, die unter anderem den Etat des Fürsten festschrieb – eine bis heute zu Unrecht vergessene erfolgreiche Revolution.
Büchnerhaus
Das Büchnerhaus in Riedstadt-Goddelau ist das Geburtshaus des Dichters, Mediziners und Republikaners Georg Büchner. Es beherbergt eine Ausstellung zu Leben und Wirken eines Wegbereiters der demokratischen Revolution 1848/49.
Gaibacher Fest
Am 27. Mai 1832 versammelten sich unter der Gaibacher Konstitutionssäule mehrere tausend Menschen und kritisierten die repressive Politik König Ludwigs I. Einige TeilnehmerInnen forderten sogar die Errichtung einer Republik. Erst seit den 1970er-Jahren finden wieder Gedenkveranstaltungen vor Ort statt.
Louise Aston
Zeit ihres Lebens hafteten der Schriftstellerin Louise Aston zwei Vorwürfe an: Zum einen galt sie mit einer radikal-demokratischen Ausrichtung als subversiv, zum anderen traf sie durch ihr emanzipiertes Auftreten auf Ablehnung. Als Prototyp weiblicher Selbstbestimmung gilt sie noch heute als eine der frühen Frauenrechtlerinnen.
Nikolaikirche Berlin
Nach der Verabschiedung der preußischen Kommunalreform von 1808, die eine Ausweitung des kommunalen Wahlrechts vorsah, wurden hier am 6. Juli 1809 die ersten gewählten Stadtverordneten vereidigt. Eine Plakette erinnert an diesen Meilenstein der Demokratiegeschichte.
Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt Butzbach
Im Vormärz war Butzbach Ausgangs- und Kulminationspunkt zahlreicher politischer und oppositioneller Bestrebungen. Hier wirkte der Turner, Lehrer und Publizist Friedrich Ludwig Weidig. In zahlreichen Schriften forderte er eine Demokratisierung des Staates.
Robert Blum
Robert Blum gilt als einer der herausragenden Streiter der Demokratie während der Märzrevolution und der Frankfurter Nationalversammlung von 1848. Seine Hinrichtung in Wien während der dortigen Märzunruhen machte ihn zum Märtyrer einer ganzen Generation.
Georg Büchner
Georg Büchner gilt bis heute als einer der wirkmächtigsten politischen Schriftsteller des Vormärz. Trotz oder gerade wegen seines frühen Todes erreichten seine Schriften "Der hessische Landbote", aber auch "Dantons Tod" und "Woyzeck" deutschlandweit enormen Absatz.
Adam von Itzstein
Der Publizist und Politiker Adam von Itzstein wird im Vormärz als Gegenspieler Metternichs von der liberalen Bewegung gefeiert. Mit seinem Hallgartener Kreis trug er maßgeblich zur Vernetzung und Mobilisierung der Bewegung und seiner demokratischen Forderungen bei.
Johann Jacoby
Der Breslauer Mediziner Johann Jacoby war einer der bekanntesten Streiter für Gleichberechtigung und Volksbeteiligung in der Zeit der Märzrevolution und Restauration. Sein unermüdliches Eintreten für die Beseitigung politischer wie gesellschaftlicher Ungleichheit steht zudem für die Beständigkeit demokratischer Forderungen über die Märzrevolution 1848 hinaus.
Hermann Schulze-Delitzsch
Als einer der führenden liberalen Köpfe des 19. Jahrhunderts bemühte sich Hermann Schulze-Delitzsch nicht nur um mehr Rechte der Partizipation und Freiheit, sondern auch um eine ökonomische Verbesserung benachteiligter Gruppen. Aus diesem Anliegen ging sein bis heute wirkmächtiges Engagement im Genossenschaftswesen hervor.
Erinnerungsstätte Ständehaus
Das Badische Ständehaus entstand 1822 als das erste für diesen Zweck neu errichtete Parlamentsgebäude in Deutschland. Hier tagte bis 1918 die Badische Ständeversammlung, danach bis 1933 der Badische Landtag. Die Erinnerungsstätte präsentiert die badische Parlaments- und Demokratiegeschichte.
Einheitsdenkmal
Auf dem Frankfurter Paulsplatz wurde 1903 ein Denkmal errichtet, das an die Freiheits- und Einheitsbewegung des Vormärz und an das Paulskirchenparlament erinnert. Dargestellt wird das Zusammenwirken von Sängervereinen, Kunst, Kultur und Wissenschaft auf dem Weg über die Revolution 1848/49 zur Einheit.
Hoffmann-von-Fallersleben-Museum
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Autor der Nationalhymne, verkörpert den Kampf gegen die fürstliche Kleinstaaterei und für die Einigung eines liberalen Deutschlands. Das Museum zeigt die Verbindung zwischen deutscher Dichtung und Demokratie im 19. Jahrhundert und deren Aktualität heute.
Hambacher Schloss
Die aus dem 11. Jahrhundert stammende Burgruine war am 27. Mai 1832 Schauplatz des Hambacher Festes, eines der wichtigsten Kristallisationspunkte der Demokratiebewegung im 19. Jahrhundert. Ca. 25.000 TeilnehmerInnen forderten Grundrechte in einem geeinten und demokratischen Nationalstaat.
Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum
Friedrich Ludwig Jahn zählt zu den umstrittenen Figuren der deutschen Demokratiegeschichte. Kritiker der Monarchie, Freiheitskämpfer und Vordenker, und/oder radikaler Nationalist und Antisemit? Das Museum im ehemaligen Wohnhaus setzt sich mit Leben, Wirkung und Rezeption Jahns auseinander.
Wartburg
Zum Wartburgfest von 1817 zogen knapp 500 Studenten aus ganz Deutschland hierher, um für die Einheit Deutschlands und eine gemeinsame Verfassung mit garantierten Grundrechten zu demonstrieren. Hier manifestierte sich zum ersten Mal der bürgerliche Wille zum einheitlichen und freien Nationalstaat.
Freiheitsbrunnen Homburg
Zur Erinnerung an die Rolle Homburgs im Vorfeld des Hambacher Festes wurde 1992 am Rondell der „Freiheitsbrunnen“ eingeweiht. Der Künstler Bonifatius Stirnberg setzte verschiedene lokale Ereignisse der damaligen Zeit in Szene.
Itzstein’sches Gutshaus
Im Haus des Liberalen J. A. von Itzstein versammelte sich 1832–1847 der "Hallgartenkreis”, dem u.a. Robert Blum, Heinrich von Gagern, Friedrich Hecker und A. H. Hofmann von Fallersleben angehörten.
Amalie und Gustav Struve
Als Anführer der badischen Revolution 1848 gehörten Amalie und Gustav Struve zum radikalen Flügel der Vormärzbewegung. Dass sie häufig als gescheitertes Revoluzzer-Paar beschrieben werden, verdeckt die vielfältigen demokratischen Tätigkeitsfelder vor und nach 1848, in denen sich beide für politische wie gesellschaftliche Teilhabe einsetzten.
Niedersächsischer Landtag
Von 1819 bis 1866 tagte im Leineschloss die Ständeversammlung des Königreichs Hannover. 1962 kehrten die Volksvertreter an den historischen Ort zurück, nachdem das Schloss zwischenzeitlich als Wohngebäude, Kloster, Bibliothek, Opernhaus und Kaserne gedient hatte.
Ständehaus Kassel
Nach dem Wiener Kongress wurden die Landstände im Kurfürstentum Hessen seit 1816 nicht mehr einberufen. Erst 1830 erzwang der Kasseler Magistrat mit einer Massenpetition die erneute Einberufung der Landesstände, die im Januar 1831 eine liberale Verfassung mit starken parlamentarischen Kontrollrechten durchsetzen konnten.
Friedrich Ludwig Weidig
Friedrich Ludwig Weidig beteiligte sich maßgeblich an der Vormärzbewegung, durch Kontakte in die Turnerbewegung und zu Liberalen, aber besonders durch seine politische Publizistik und Herausgeberschaft von kritischen Schriftstellern wie etwa Georg Büchner. Sein tragischer Tod in Festungshaft politisierte und mobilisierte über die Grenzen Hessens hinaus.
Ludwig Börne
Der Schriftsteller und Publizist Carl Ludwig Börne war einer der entscheidenden politischen Vordenker des Vormärz. In seinen Schriften unterstrich er, auch aus der eigenen Erfahrung von Diskriminierung, immer wieder demokratische Grundrechte als Voraussetzung gesellschaftlicher wie politischer Veränderung.
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Lübeck
Lübeck besitzt eine lange Freiheitstradition, die bis zum Stadtrecht von 1160 zurückreicht. Die Hansestadt ist in politischem Streit und Selbstverwaltung geübt, sowohl die Revolution 1848 als auch die Matrosenaufstände 1918 liefen dort ohne größere Unruhen ab.
Schloss Sondershausen
Obwohl die Deutsche Bundesakte von 1815 für alle Staaten des Deutschen Bundes eine landständische Verfassung forderte, dauerte es im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit der Umsetzung dieses Gebots bis 1841. Der Landtag des Fürstentums hatte bis 1923 mehrere Sitzungsorte, von denen heute nur noch das Schloss erhalten ist.
Henriette und Jakob Venedey
Die Venedeys zählen zu den Protagonisten eines demokratischen Nationalstaats im 19. Jahrhundert. Als politisch engagiertes Ehepaar stehen sie für die unterschiedlichen Wege dieses Kampfes: Jakob Venedey als Verfechter von Parlament und Rechtsstaat, Henriette Obermüller-Venedey als revolutionäre Aktivistin der Barrikadenkämpfe und Aufstandsbewegungen.
Mathilde Franziska Anneke
Konsequent und radikal wie keine andere Frau in den Jahren 1848/49, stritt Mathilde Franziska Anneke für die demokratischen Ziele der Revolution. Jenseits einengender Vorstellungen, das zeigt das Leben Annekes, war Frauen politisches Engagement im 19. Jahrhundert durch Wort, Schrift und Tat möglich – und musste sich gerade nicht auf das Erreichen weiblicher Emanzipation allein erstrecken.
Johann Georg August Wirth
Johann Georg August Wirth gilt als prägende Figur des Hambacher Festes von 1832, überzeugt von der Pressefreiheit als Grundpfeiler einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung. Aber sein Denken kennzeichnete zugleich Wandlungspotentiale und inneren Widersprüche liberaler Ideen und demokratischer Forderungen zwischen Vormärz und Revolution.
Universität Göttingen
Die Universität Göttingen wurde 1837 zum Schauplatz des Kampfes um demokratische Rechte, als eine Gruppe von Göttinger Professoren gegen die Aufhebung der 1833 eingeführten liberalen Verfassung im Königreich Hannover protestierten. Die als “Göttinger Sieben” bekannten Professoren wurden entlassen und teils des Landes verwiesen.
Stadtmuseum Zweibrücken
Im Vorfeld des Hambacher Festes wurde die Stadt Zweibrücken zu einem publizistischen Zentrum der liberalen und demokratischen Bewegung auf deutschem Boden. Besonders zwei politische Festbankette, die sogenannten „Schülerfeste“, waren Wegbereiter für das Hambacher Fest.
Freiheitsbaum Frankenthal/Pfalz
1798 stellten die Frankenthaler Bürger auf dem Marktplatz nicht wie in den umliegenden Gemeinden einen künstlichen Baum auf, sondern pflanzten einen echten Freiheitsbaum, der noch bis 1929 an die rege Beteiligung der Stadt in den Demokratiebewegungen zwischen 1789 und 1849 erinnerte.
Museum für Stadtgeschichte / Stadtarchiv Landau
Seit dem Westfälischen Frieden (1648) war Landau mit kurzen Unterbrechungen als Exklave in das Königreich Frankreich eingegliedert. Daher fanden auch die Umwälzungen der Französischen Revolution unmittelbar im politischen und gesellschaftlichen Alltag in Landau Widerhall.
Freiheitsdenkmal Waghäusel
Seit 1999 erinnert in Waghäusel das Freiheitsdenkmal an eine der entscheidenden Niederlagen der Revolutionäre von 1849 gegen preußische Truppen. Heute findet man vor Ort wieder eine aktive Erinnerung an demokratische Traditionen.
Museum Hohenasperg
Der Kampf für Freiheit und Mitbestimmung konnte gefährlich sein. Jahrhundertelang diente die Festung Hohenasperg als Gefängnis für Vorkämpfer der Demokratie. Seit 2010 erinnert das Museum im Arsenalbau auch an die politischen Gefangenen.
Martinskirche Kelkheim-Hornau
Am heutigen Standort der Katholischen Kirche St. Martin hatten einst die Freiherren von Gagern das Hornauer Hofgut in ihrem Besitz. Von hier aus sandten sie wichtige Impulse und Anstöße für die Einigung und Demokratisierung Deutschlands innerhalb der Frankfurter Nationalversammlung.
Engels-Haus / Museum für Frühindustrialisierung
Die beiden Museen in Wuppertal vermitteln die Sozial-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte Wuppertals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkte der Dauerausstellungen sind unter anderem die bürgerliche Emanzipationsbewegung und die Geschichte der Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert, die sich in der Revolution 1848/49 in Wuppertal historisch kreuzten.
Heinrich-Heine-Institut
Das Heinrich-Heine-Institut mit den Bereichen Archiv, Bibliothek und Museum widmet sich dem Leben und Werk des Schriftstellers Heinrich Heine. Der 1797 in Düsseldorf geborene Dichter verschrieb sich zeitlebens der Forderung nach Demokratie und Freiheit.
Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse
Seit 1978 erinnert das Museum an den Schriftsteller, Satiriker und frühen Demokraten Friedrich Stoltze (1816 – 1891). In seinem Hauptwerk, der „Frankfurter Latern“, hat er sich für individuelle Freiheit und Bürgerrechte, für Pressefreiheit sowie für ein geeintes, demokratisches und republikanisches Deutschland eingesetzt.
Keller’sche Gesellschaft
In St. Wendel formierte sich nach 1830 eine liberale Opposition um einen politischen Stammtisch im Keller’schen Gasthaus. Die Keller’sche Gesellschaft organisierte zeitgleich mit Hambach ein Freiheitsfest, das zum Ausgangspunkt von „Unruhen“ werden sollte.
Gabriel Riesser
Sein Leben spiegelt die Diskriminierung jüdischen Lebens im deutschen Vormärz ebenso wider wie den beharrlichen, mit Vernunft und Leidenschaft geführten Kampf um ihre Überwindung. Als Jurist, Publizist und Abgeordneter stritt Gabriel Riesser vor, während und nach der Revolution 1848 für die Gleichstellung der Juden und die Freiheit aller Menschen in Deutschland.
Gottlieb Wilhelm Freudentheil
Als Bürgervorsteher Stades, in der Hannoverschen Ständeversammlung und der Paulskirche trat Gottlieb Wilhelm Freudentheil für die Trennung von Verwaltung und Justiz, eine grundrechteorientierte Verfassung und eine parlamentarisch kontrollierte Monarchie ein. Als Rechtsanwalt kämpfte er für einen unabhängigen und reformierten Anwaltsstand in Deutschland.