Hermann Louis Brill Hermann Brills Leben war geprägt durch das rigorose Streben nach einer demokratischen Verfassung sowie einer politischen wie gesellschaftlichen Ordnung, die die Freiheit und Gleichheit des Einzelnen sichern sollte. Nach seinem jahrzehntelangen Einsatz als Parlamentarier der Weimarer Republik und seinem frühen politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde er zudem zu einem der herausragendsten Kräfte sozialdemokratischer Neugestaltung nach 1945. Willy Brandt Im Oktober 1969 bewarb Willy Brandt als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler sein neues Regierungsprogramm mit einem entscheidenden Aufruf: „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“ Bis heute wird Willy Brandts demokratisches Schaffen mit diesem Aufruf unterstrichen. Ganz konkret bedeutete dies mehr Bürgerbeteiligung und Offenheit für politische Prozesse ebenso wie den Ausbau des Rechts- und Sozialstaates. Seine Forderung symbolisierte aber vor allem den Aufbruch, einen visionären Neuanfang, der die Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu demokratischen Bürgern machen wollte. Robert Lehr Robert Lehrs Schaffen steht beispielhaft für die konservative Klammer zwischen Weimarer Republik und dem demokratischen Wiederaufbau nach 1945. Heute ist er in Erinnerung als ein wehrhafter Demokrat, der als Bundesinnenminister unter Konrad Adenauer gegen links- wie rechtsextreme Angriffe auf die junge Bonner Demokratie mit verfassungsrechtlichen Mitteln vorging. Konrad Adenauer Adenauers bedeutendste Stunde schlug, als er bereits 73 Jahre alt war: Am 20. September 1949 wurde er erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Wie keine andere politische Person prägte Adenauer mit seiner „Kanzlerdemokratie“ den gesellschaftlich-politischen Neuanfang nach 1945, auch weil er im Positiven wie Negativen für diesen Neuanfang auf Traditionlinien des Weimarer Parlamentarismus zurückgriff. Hildegard Hamm-Brücher Eine unbequeme Frau? Für Hildegard Hamm-Brücher war diese Etikettierung eine positive Bestätigung ihres demokratischen Engagements, sich gerade auch in einer von Männern dominierten Politik immer wieder aktiv einzumischen. Über Jahrzehnte hat sie dabei auf Landes- und Bundesebene für liberale Grundwerte, für soziale Gleichstellung sowie für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gestritten. Elly Heuss-Knapp und Theodor Heuss Bereits vor ihren Ämtern als erster Bundespräsident bzw. erste First Lady der Bundesrepublik gehörten Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp zu den überzeugten liberalen Köpfen Deutschlands. Während des späten Kaiserreichs, in der Weimarer und schließlich in der Bonner Republik setzten sie sich für demokratische Grundprinzipien und einen sozialen Liberalismus ein, Heuss als Parlamentarier und Publizist, Heuss-Knapp als Politikerin und Sozialreformerin. Bayerischer Landtag Ministerpräsident Ehard hatte 1949 vor dem Zentralismus des Grundgesetzes gewarnt. Der Bayerische Landtag lehnte dann als einziger in der Bundesrepublik hier dessen Annahme ab, bestätigte aber in der gleichen Sitzung das Prinzip, dass Minderheiten die Entscheidung der Mehrheit akzeptieren. Beratender Landesausschuss Bayern / Bayerischer Landtag Der Beratende Landesausschuss bahnte ab Februar 1946 den Weg zur Demokratie. Hier beriet und beschloss er die Verfassung des Landes Bayern. Noch bis Mai 1947 tagte danach der Landtag in dem Gebäude, bevor er zunächst in die Sophienstraße und dann 1949 in das Maximilianeum umzog. Eduard-Pfeiffer-Haus Seit 1946 tagte an der Heusteigstraße der Landtag zunächst von Württemberg-Baden, nach der Vereinigung von Baden, Württemberg-Baden und Württemberg Hohenzollern dann das Landesparlament des neu gegründeten Bundeslandes Baden-Württemberg (bis 1961). Theodor W. Adorno Theodor W. Adornos Schaffen als einer der wichtigsten Intellektuellen der alten Bundesrepublik war maßgeblich geprägt durch die Erfahrung des Nationalsozialismus, des amerikanischen Exils und durch den gesellschaftlichen Neubeginn nach 1945. Als Mitbegründer der Frankfurter Schule meldete er sich immer wieder kritisch zu Fragen gesellschaftlicher Partizipation und demokratischer Kultur zu Wort. Heinrich Böll Als Schriftsteller war Heinrich Böll über Jahrzehnte Chronist des Aufbaus und der Aushandlung demokratischer Strukturen in der Bundesrepublik. Über die Frage von Konfession und Säkularisierung, Studentenproteste und Terrorismusbekämpfung bis hin zur Friedensbewegung und zu den Grünen bezog er immer wieder literarisch, publizistisch und in Reden Stellung. Für sein literarisches Schaffen wurde ihm zudem 1972 der Literaturnobelpreis verliehen. Verfassungskonvent Herrenchiemsee Im August 1948 versammelten sich Delegierte der westlichen Länder zur Beratung eines Verfassungsentwurfes auf der bayerischen Insel Herrenchiemsee. Die Teilnehmer erarbeiteten ein 95-seitiges Abschlussdokument, in dem bereits das wesentliche Grundgerüst des Grundgesetzes vorbereitet war. Haus der Länder Im späten 19. Jahrhundert von der Familie Rothschild als Sommerresidenz erbaut, diente das Gebäude von 1948 bis 1950 als Tagungshaus von Gremien des Vereinigten Wirtschaftsgebiets und der westdeutschen Ministerpräsidenten. Aus dieser Zeit stammt der Name „Haus der Länder“. Helene Lange und Gertrud Bäumer Helene Lange und Getrud Bäumer vertraten den gemäßigten Flügel der Frauenbewegung; sie setzten sich vor allem für gleichberechtigende Bildungschancen sowie eine rechtliche Gleichstellung im Ehe- und Familienrecht ein. Bundeskanzler-Adenauer-Haus Die Ausstellung „Konrad Adenauer 1876-1967. Rheinländer, Deutscher, Europäer“ informiert über Leben und Wirken des ersten Bundeskanzlers, mit einem Schwerpunkt auf dem Ringen um die Demokratie in fünf Epochen deutscher Geschichte. Das Wohnhaus kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Fritz Bauer In seiner Tätigkeit als Generalstaatsanwalt gehörte Fritz Bauer zu den wichtigsten Wegbereitern der systematischen Strafverfolgung von nationalsozialistischen Verbrechen in der Bundesrepublik Deutschland. Ohne seinen Einsatz wären Verfahren wie der Frankfurter Auschwitz-Prozess, aber auch der Prozess gegen Adolf Eichmann nicht zustande gekommen. Gerade mit Blick auf personelle Kontinuitäten in der neuen Bundesrepublik betonte Bauer dabei immer wieder, dass eine demokratische Gesellschaft nur aus der (selbst-)kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Zeit entstehen könne. Wolf Graf von Baudissin Mit Wolf Graf von Baudissin verband sich in der frühen Bundesrepublik eine bewusste Abkehr von deutschen Militärtraditionen. Selbst Teil des militärischen Apparats der Weimarer Republik und des "Dritten Reiches", bemühte sich von Baudissin um eine Neudefinition des militärischen Selbstverständnisses, das mit dem Prinzip der „Inneren Führung“ eine Demokratisierung der Streitkräfte erreichen sollte. Ralf Dahrendorf Der deutsch-britische Soziologe Ralf Dahrendorf gehörte zu den einflussreichsten Intellektuellen der alten Bundesrepublik. In seinen Schriften (u.a. "Gesellschaft und Demokratie in Deutschland", 1965) warnte er die Deutschen vor harmonistischen Gemeinschaftsideologien, stattdessen stand für ihn der geregelte soziale Konflikt als Merkmal moderner demokratischer Gesellschaften im Mittelpunkt. Dahrendorf definierte Bildung als Bürgerrecht und trat mit Nachdruck für den Schutz liberaler Grundwerte ein. Marion Gräfin Dönhoff In der Bundesrepublik wurde Marion Gräfin Dönhoff zu einer der bedeutendsten Publizistinnen. Als Journalistin und Herausgeberin der "Zeit" verkörperte sie den liberalen Flügel der deutschen Presse und forderte in ihren Artikeln immer wieder zum Nachdenken über Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit auf. Ihre Wurzeln in Ostpreußen machte sie zudem immer wieder zum Gegenstand, auch um über die deutsche Ostpolitik und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus zu schreiben. Hans Ehard In der Weimarer Republik war Hans Ehard als Staatsanwalt aktiv und trat den Nationalsozialisten früh entgegen. Als bayerischer Ministerpräsident initiierte er später wichtige Schritte auf dem Weg zum Grundgesetz. Dabei bleibt seine große Leistung die Balance und Integration gegensätzlicher Kräfte zwischen einer gesamtdeutschen Verfassungslösung und einer bayerischen Eigenständigkeit. Gustav Heinemann Die Biographie Gustav Heinemanns steht exemplarisch für das oft mühevolle Werden der Demokratie in der frühen Nachkriegszeit nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur. So forderte Heinemann von Parteien und Kirchen immer wieder Rechenschaft über Versäumnisse in der Vergangenheit und ein klares Bekenntnis zu demokratischen Traditionen. Auch als Bundespräsident verstand er gemeinschaftliche Verantwortung und Zivilcourage als Kernthemen der Demokratie. Elfriede Kaiser-Nebgen und Jakob Kaiser Nach 1945 repräsentierte das Ehepaar Kaiser(-Nebgen) christlich-soziale Gewerkschaftstraditionen der Weimarer Republik ebenso wie den gewerkschaftlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sowohl in Ost- wie anschließend in Westdeutschland unterstützten sie den demokratischen Wiederaufbau mit einer gesamtdeutschen Perspektive. Das Prinzip ganzheitlicher Politik vertraten sie auch mit Ideen überkonfessioneller und überparteilicher Zusammenarbeit in den Gewerkschaften. Helmut Kohl Die lange Kanzlerschaft Helmut Kohls steht für eine konservative und stabile Periode der Bundesrepublik, in der er auf vielen Ebenen die europäische Integration und die Aussöhnung mit Frankreich vorangetrieben wurde. Während der Friedlichen Revolution in der DDR 1989 besaß er zudem Weitsicht und Entscheidungssinn, um die Umwälzungen in der DDR zumindest in Teilen erfolgreich und vor allem gewaltfrei in ein wiedervereinigtes Deutschland umzusetzen. Ernst Reuter Als Bürgermeister Westberlins wurde Ernst Reuter eine herausragende Symbolfigur der geteilten Stadt und den Herausforderungen des Ost-West-Konflikts. Wie kaum eine andere Person in der frühen Phase des Kalten Krieges verkörperte er den Anspruch auf Demokratisierung, Freiheit und Selbstbestimmung über die deutsch-deutsche Grenze hinweg. Helmut Schmidt Als pragmatischer, lösungsorientierter Politiker erwarb sich Helmut Schmidt in verschiedenen Ämtern den Ruf als Krisenmanager. In seine Kanzlerschaft fielen Bewährungsmomente der Demokratie und des Rechtsstaats unter der Bedrohung des RAF-Terrorismus, aber auch neue Entfaltungsmöglichkeiten durch den Aufstieg der neuen sozialen Bewegungen. Dabei verstand Schmidt das demokratische Prinzip immer auch als notwendigen Aushandlungsprozess, an dem er sich nach seiner Amtszeit als politischer Kommentator weiter beteiligte. Annemarie Renger und Kurt Schumacher Annemarie Renger und Kurt Schumacher beeinflussten die parlamentarische Sozialdemokratie nach 1945 maßgeblich; Schumacher als erster SPD-Vorsitzender; Renger als erste Bundestagspräsidentin. Beide waren zudem geprägt durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus und die damit verbundene Notwendigkeit, die Demokratie gegen Angriffe aus unterschiedlichen Richtungen zu schützen. Franz Josef Strauß Strauß gehörte zu den umstrittensten Spitzenpolitikern der alten Bundesrepublik, als leidenschaftlicher Parlamentarier, Bundesminister und Ministerpräsident in Bayern polarisierte und politisierte er Anhänger wie Gegner. Seine Leistung für die Demokratie bestand unter anderem darin, dass er den deutschen Konservatismus modernisierte und rechtskonservative Kreise für die liberale Demokratie gewann. Herbert Wehner Herbert Wehner galt als der Inbegriff der Streitkultur im Bonner Bundestag. Er polarisierte politische Gegner wie Weggefährten, setzte sich aber auch immer wieder vermittelnd in der Politik ein. Als jahrzehntelanger Parteivorstand und Weichensteller der SPD hat er die Partei, aber auch die bundesrepublikanische Kultur für Jahrzehnte entscheidend mitbestimmt. Hamburgische Bürgerschaft Beim Betreten des Hamburger Rathauses, in dem auch die Bürgerschaft tagt, begegnen dem Besucher über einem Rundbogen die Worte: „Die Freiheit, die erwarben die Alten, möge die Nachwelt würdig erhalten.“ Hessischer Landtag Am 1. Dezember 1946 schrieben die BürgerInnen in Hessen gleich zweimal Geschichte. Mit großer Mehrheit nahmen sie die Verfassung in einem Volksentscheid an und wählten im gleichen Zug das erste Landesparlament der Nachkriegszeit. Landtag des Saarlandes Der erste Nachkriegslandtag für das Saarland trat bereits am 18. Dezember 1947 zusammen. Man nutzte dafür das Gebäude der ehemaligen Saarbrücker Casino-Gesellschaft, einem geselligen Zusammenschluss der Saarbrücker Kaufmanns- und Beamtenschaft. Landtag Nordrhein-Westfalen Nach mehr als 100 Jahren Parlamentsgeschichte im historischen Ständehaus von Düsseldorf zog das Parlament des bevölkerungsreichsten Bundeslandes 1988 in einen Neubau am Rheinufer. Transparenz und Offenheit kennzeichnen das Bauwerk, Grundwerte der modernen Demokratie. Rittersturz-Konferenz und -Denkmal Vom 8. bis 10. Juli 1948 berieten im Hotel Rittersturz die Ministerpräsidenten der westlichen Länder und die kommissarische Bürgermeisterin von Berlin die Frankfurter Dokumente. Sie beschlossen, dass der Weststaat und sein Grundgesetz nur vorläufigen Charakter haben sollten – was die Besatzungsmächte zunächst aber rundweg ablehnten. Museum Koenig Bonn Mit den Worten “einen Bau zu errichten, der am Ende ein gutes Haus für alle Deutschen werden soll,” leitete am 1. September 1948 Karl Arnold die Eröffnungsfeier des Parlamentarischen Rates im heutigen Museum ein – dem einzigen unbeschädigten repräsentativen Gebäude der Stadt. Annedore und Julius Leber Annedore und Julius Leber gehörten zu den bedeutendsten Figuren des sozialdemokratischen Widerstands gegen Hitler, Julius Leber wurde als einer der Verschwörer des 20. Juli von den Nationalsozialisten ermordet. Annedore Leber war zudem eine der wenigen Stimmen in der frühen Bundesrepublik, die eine Rehabilitation der NS-Opfer in Westdeutschland forderte. Theodor Eschenburg Bis heute bleibt der Politologe und Staatsrechtler Theodor Eschenburg in seiner Rolle für die Demokratie umstritten. Als einer der einflussreichsten politischen Intellektuellen der frühen Bundesrepublik bezog er immer wieder Position für die demokratische Ordnung und ihre Strukturen, gleichzeitig distanzierte er sich nie eindeutig von seiner nationalsozialistischen Vergangenheit. Damit symbolisiert er auch die Kontinuität "brauner" Eliten in der Bundesrepublik, die den demokratischen Wiederaufbau mitgestalteten. Landtag Lippe An keinem anderen Ort in Lippe lässt sich der Wandel des Obrigkeitsstaates hin zu einem demokratischen Volksstaat so deutlich nachvollziehen wie am Gebäude des ehemaligen Lippischen Landtags am Kaiser-Wilhelm-Platz. Hier entwickelte sich der fürstliche Landtag zu einem echten demokratischen Verfassungsorgan. Landtag des Freistaates Schaumburg-Lippe Schaumburg-Lippe war mit etwa 50.000 Einwohnern lange Zeit der kleinste deutsche Gliedstaat, bevor er am 1. November 1946 im neu gegründeten Land Niedersachsen aufging. AlliiertenMuseum Berlin Das AlliiertenMuseum in Berlin spiegelt die Demokratiegeschichte Nachkriegswestdeutschlands, der Bundesrepublik und West-Berlins wider. Es würdigt den Beitrag der Westmächte zur Stabilisierung, Internationalisierung, Demokratisierung und Liberalisierung der Bundesrepublik. Patriotische Gesellschaft von 1765 Zivilgesellschaft bedeutet die aktive Einflussnahme von Bürgerinnen und Bürgern auf die Belange, die sie unmittelbar angehen. Lange bevor der Begriff geprägt wurde, hat sich bereits die Patriotische Gesellschaft von 1765 für diese aktive Einflussnahme eingesetzt und dabei diese Form von Bürgerbeteiligung mitgestaltet. Kurmainzer Amtshof Der Kurmainzer Amtshof wurde 1948 Schauplatz der Gründung der Freien Demokratischen Partei (FDP). Der spätere Bundespräsident Theodor Heuss wurde hier zum ersten Parteivorsitzenden gewählt, und noch heute lässt sich durch historische Exponate die Aufbruchsstimmung der Liberalen dieser Zeit nachspüren. Gästehaus Petersberg Inmitten des Naturpark Siebengebirges thront das heutige Grandhotel Petersberg. Bis zum Jahr 1998 wurden hier die Staatsgäste der Bonner Republik im damaligen Gästehaus Petersberg beherbergt. Bundeskanzler Konrad Adenauer nahm 1949 auf dem Petersberg das Petersberger Abkommen von den Alliierten Hohen Kommissaren entgegen, einem Meilenstein deutscher Nachkriegsgeschichte, der den Mythos dieser Immobilie im Bundesbesitz begründete. Garten der Frauen Eine private Initiative erinnert mit historischen Grabsteinen und neu geschaffenen Erinnerungssteinen an die Geschichte der Frauen und der Frauenbewegung in Hamburg. Der Garten trägt zur Verwirklichung der Gleichstellung bei und arbeitet die meist verschollene Geschichte der Frauen auf. AddF – Archiv der deutschen Frauenbewegung Ohne Frauen ist kein Staat zu machen. Bereits die erste Frauenbewegung des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts setzte sich für einen gleichberechtigten Zugang aller Geschlechter zum Staat ein. An diese Geschichte erinnert das Archiv in Kassel. Goldhalle Der historische Rundbau, der 1949 nach Plänen von Gerhard Weber errichtet wurde, war ursprünglich als Plenarsaal für den künftigen Deutschen Bundestag gedacht. Frankfurt am Main war zu dieser Zeit Kandidatin, Bundeshauptstadt zu werden. Nachdem die Wahl stattdessen auf Bonn fiel, wurde der Rohbau zum Studiogebäude umfunktioniert. Görreshaus Im Görreshaus liegen die Anfänge des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Hier nahm der Landtag 1947 seine parlamentarische Arbeit als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger auf. Theater Koblenz Im Theater Koblenz wurden die Grundsteine des rheinland-pfälzischen Landtages gelegt. Am 22. November 1946 fand hier die konstituierende Sitzung der "Beratenden Landesversammlung" statt. Das Theater war eines der wenigen erhaltenen Gebäude in der Innenstadt nach den Luftangriffen auf Koblenz im zweiten Weltkrieg. Landesversammlung und Landtag von Baden Zwischen 1946 und 1951 diente das Historische Kaufhaus dem Landtag von Baden als Parlamentssitz. Nach der Neugliederung der Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern wurde der gemeinsame Parlamentssitz in Stuttgart gewählt.
Hermann Louis Brill
Hermann Brills Leben war geprägt durch das rigorose Streben nach einer demokratischen Verfassung sowie einer politischen wie gesellschaftlichen Ordnung, die die Freiheit und Gleichheit des Einzelnen sichern sollte. Nach seinem jahrzehntelangen Einsatz als Parlamentarier der Weimarer Republik und seinem frühen politischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten wurde er zudem zu einem der herausragendsten Kräfte sozialdemokratischer Neugestaltung nach 1945.
Willy Brandt
Im Oktober 1969 bewarb Willy Brandt als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler sein neues Regierungsprogramm mit einem entscheidenden Aufruf: „Wir wollen mehr Demokratie wagen!“ Bis heute wird Willy Brandts demokratisches Schaffen mit diesem Aufruf unterstrichen. Ganz konkret bedeutete dies mehr Bürgerbeteiligung und Offenheit für politische Prozesse ebenso wie den Ausbau des Rechts- und Sozialstaates. Seine Forderung symbolisierte aber vor allem den Aufbruch, einen visionären Neuanfang, der die Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu demokratischen Bürgern machen wollte.
Robert Lehr
Robert Lehrs Schaffen steht beispielhaft für die konservative Klammer zwischen Weimarer Republik und dem demokratischen Wiederaufbau nach 1945. Heute ist er in Erinnerung als ein wehrhafter Demokrat, der als Bundesinnenminister unter Konrad Adenauer gegen links- wie rechtsextreme Angriffe auf die junge Bonner Demokratie mit verfassungsrechtlichen Mitteln vorging.
Konrad Adenauer
Adenauers bedeutendste Stunde schlug, als er bereits 73 Jahre alt war: Am 20. September 1949 wurde er erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Wie keine andere politische Person prägte Adenauer mit seiner „Kanzlerdemokratie“ den gesellschaftlich-politischen Neuanfang nach 1945, auch weil er im Positiven wie Negativen für diesen Neuanfang auf Traditionlinien des Weimarer Parlamentarismus zurückgriff.
Hildegard Hamm-Brücher
Eine unbequeme Frau? Für Hildegard Hamm-Brücher war diese Etikettierung eine positive Bestätigung ihres demokratischen Engagements, sich gerade auch in einer von Männern dominierten Politik immer wieder aktiv einzumischen. Über Jahrzehnte hat sie dabei auf Landes- und Bundesebene für liberale Grundwerte, für soziale Gleichstellung sowie für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gestritten.
Elly Heuss-Knapp und Theodor Heuss
Bereits vor ihren Ämtern als erster Bundespräsident bzw. erste First Lady der Bundesrepublik gehörten Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp zu den überzeugten liberalen Köpfen Deutschlands. Während des späten Kaiserreichs, in der Weimarer und schließlich in der Bonner Republik setzten sie sich für demokratische Grundprinzipien und einen sozialen Liberalismus ein, Heuss als Parlamentarier und Publizist, Heuss-Knapp als Politikerin und Sozialreformerin.
Bayerischer Landtag
Ministerpräsident Ehard hatte 1949 vor dem Zentralismus des Grundgesetzes gewarnt. Der Bayerische Landtag lehnte dann als einziger in der Bundesrepublik hier dessen Annahme ab, bestätigte aber in der gleichen Sitzung das Prinzip, dass Minderheiten die Entscheidung der Mehrheit akzeptieren.
Beratender Landesausschuss Bayern / Bayerischer Landtag
Der Beratende Landesausschuss bahnte ab Februar 1946 den Weg zur Demokratie. Hier beriet und beschloss er die Verfassung des Landes Bayern. Noch bis Mai 1947 tagte danach der Landtag in dem Gebäude, bevor er zunächst in die Sophienstraße und dann 1949 in das Maximilianeum umzog.
Eduard-Pfeiffer-Haus
Seit 1946 tagte an der Heusteigstraße der Landtag zunächst von Württemberg-Baden, nach der Vereinigung von Baden, Württemberg-Baden und Württemberg Hohenzollern dann das Landesparlament des neu gegründeten Bundeslandes Baden-Württemberg (bis 1961).
Theodor W. Adorno
Theodor W. Adornos Schaffen als einer der wichtigsten Intellektuellen der alten Bundesrepublik war maßgeblich geprägt durch die Erfahrung des Nationalsozialismus, des amerikanischen Exils und durch den gesellschaftlichen Neubeginn nach 1945. Als Mitbegründer der Frankfurter Schule meldete er sich immer wieder kritisch zu Fragen gesellschaftlicher Partizipation und demokratischer Kultur zu Wort.
Heinrich Böll
Als Schriftsteller war Heinrich Böll über Jahrzehnte Chronist des Aufbaus und der Aushandlung demokratischer Strukturen in der Bundesrepublik. Über die Frage von Konfession und Säkularisierung, Studentenproteste und Terrorismusbekämpfung bis hin zur Friedensbewegung und zu den Grünen bezog er immer wieder literarisch, publizistisch und in Reden Stellung. Für sein literarisches Schaffen wurde ihm zudem 1972 der Literaturnobelpreis verliehen.
Verfassungskonvent Herrenchiemsee
Im August 1948 versammelten sich Delegierte der westlichen Länder zur Beratung eines Verfassungsentwurfes auf der bayerischen Insel Herrenchiemsee. Die Teilnehmer erarbeiteten ein 95-seitiges Abschlussdokument, in dem bereits das wesentliche Grundgerüst des Grundgesetzes vorbereitet war.
Haus der Länder
Im späten 19. Jahrhundert von der Familie Rothschild als Sommerresidenz erbaut, diente das Gebäude von 1948 bis 1950 als Tagungshaus von Gremien des Vereinigten Wirtschaftsgebiets und der westdeutschen Ministerpräsidenten. Aus dieser Zeit stammt der Name „Haus der Länder“.
Helene Lange und Gertrud Bäumer
Helene Lange und Getrud Bäumer vertraten den gemäßigten Flügel der Frauenbewegung; sie setzten sich vor allem für gleichberechtigende Bildungschancen sowie eine rechtliche Gleichstellung im Ehe- und Familienrecht ein.
Bundeskanzler-Adenauer-Haus
Die Ausstellung „Konrad Adenauer 1876-1967. Rheinländer, Deutscher, Europäer“ informiert über Leben und Wirken des ersten Bundeskanzlers, mit einem Schwerpunkt auf dem Ringen um die Demokratie in fünf Epochen deutscher Geschichte. Das Wohnhaus kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Fritz Bauer
In seiner Tätigkeit als Generalstaatsanwalt gehörte Fritz Bauer zu den wichtigsten Wegbereitern der systematischen Strafverfolgung von nationalsozialistischen Verbrechen in der Bundesrepublik Deutschland. Ohne seinen Einsatz wären Verfahren wie der Frankfurter Auschwitz-Prozess, aber auch der Prozess gegen Adolf Eichmann nicht zustande gekommen. Gerade mit Blick auf personelle Kontinuitäten in der neuen Bundesrepublik betonte Bauer dabei immer wieder, dass eine demokratische Gesellschaft nur aus der (selbst-)kritischen Auseinandersetzung mit der NS-Zeit entstehen könne.
Wolf Graf von Baudissin
Mit Wolf Graf von Baudissin verband sich in der frühen Bundesrepublik eine bewusste Abkehr von deutschen Militärtraditionen. Selbst Teil des militärischen Apparats der Weimarer Republik und des "Dritten Reiches", bemühte sich von Baudissin um eine Neudefinition des militärischen Selbstverständnisses, das mit dem Prinzip der „Inneren Führung“ eine Demokratisierung der Streitkräfte erreichen sollte.
Ralf Dahrendorf
Der deutsch-britische Soziologe Ralf Dahrendorf gehörte zu den einflussreichsten Intellektuellen der alten Bundesrepublik. In seinen Schriften (u.a. "Gesellschaft und Demokratie in Deutschland", 1965) warnte er die Deutschen vor harmonistischen Gemeinschaftsideologien, stattdessen stand für ihn der geregelte soziale Konflikt als Merkmal moderner demokratischer Gesellschaften im Mittelpunkt. Dahrendorf definierte Bildung als Bürgerrecht und trat mit Nachdruck für den Schutz liberaler Grundwerte ein.
Marion Gräfin Dönhoff
In der Bundesrepublik wurde Marion Gräfin Dönhoff zu einer der bedeutendsten Publizistinnen. Als Journalistin und Herausgeberin der "Zeit" verkörperte sie den liberalen Flügel der deutschen Presse und forderte in ihren Artikeln immer wieder zum Nachdenken über Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit auf. Ihre Wurzeln in Ostpreußen machte sie zudem immer wieder zum Gegenstand, auch um über die deutsche Ostpolitik und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus zu schreiben.
Hans Ehard
In der Weimarer Republik war Hans Ehard als Staatsanwalt aktiv und trat den Nationalsozialisten früh entgegen. Als bayerischer Ministerpräsident initiierte er später wichtige Schritte auf dem Weg zum Grundgesetz. Dabei bleibt seine große Leistung die Balance und Integration gegensätzlicher Kräfte zwischen einer gesamtdeutschen Verfassungslösung und einer bayerischen Eigenständigkeit.
Gustav Heinemann
Die Biographie Gustav Heinemanns steht exemplarisch für das oft mühevolle Werden der Demokratie in der frühen Nachkriegszeit nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur. So forderte Heinemann von Parteien und Kirchen immer wieder Rechenschaft über Versäumnisse in der Vergangenheit und ein klares Bekenntnis zu demokratischen Traditionen. Auch als Bundespräsident verstand er gemeinschaftliche Verantwortung und Zivilcourage als Kernthemen der Demokratie.
Elfriede Kaiser-Nebgen und Jakob Kaiser
Nach 1945 repräsentierte das Ehepaar Kaiser(-Nebgen) christlich-soziale Gewerkschaftstraditionen der Weimarer Republik ebenso wie den gewerkschaftlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sowohl in Ost- wie anschließend in Westdeutschland unterstützten sie den demokratischen Wiederaufbau mit einer gesamtdeutschen Perspektive. Das Prinzip ganzheitlicher Politik vertraten sie auch mit Ideen überkonfessioneller und überparteilicher Zusammenarbeit in den Gewerkschaften.
Helmut Kohl
Die lange Kanzlerschaft Helmut Kohls steht für eine konservative und stabile Periode der Bundesrepublik, in der er auf vielen Ebenen die europäische Integration und die Aussöhnung mit Frankreich vorangetrieben wurde. Während der Friedlichen Revolution in der DDR 1989 besaß er zudem Weitsicht und Entscheidungssinn, um die Umwälzungen in der DDR zumindest in Teilen erfolgreich und vor allem gewaltfrei in ein wiedervereinigtes Deutschland umzusetzen.
Ernst Reuter
Als Bürgermeister Westberlins wurde Ernst Reuter eine herausragende Symbolfigur der geteilten Stadt und den Herausforderungen des Ost-West-Konflikts. Wie kaum eine andere Person in der frühen Phase des Kalten Krieges verkörperte er den Anspruch auf Demokratisierung, Freiheit und Selbstbestimmung über die deutsch-deutsche Grenze hinweg.
Helmut Schmidt
Als pragmatischer, lösungsorientierter Politiker erwarb sich Helmut Schmidt in verschiedenen Ämtern den Ruf als Krisenmanager. In seine Kanzlerschaft fielen Bewährungsmomente der Demokratie und des Rechtsstaats unter der Bedrohung des RAF-Terrorismus, aber auch neue Entfaltungsmöglichkeiten durch den Aufstieg der neuen sozialen Bewegungen. Dabei verstand Schmidt das demokratische Prinzip immer auch als notwendigen Aushandlungsprozess, an dem er sich nach seiner Amtszeit als politischer Kommentator weiter beteiligte.
Annemarie Renger und Kurt Schumacher
Annemarie Renger und Kurt Schumacher beeinflussten die parlamentarische Sozialdemokratie nach 1945 maßgeblich; Schumacher als erster SPD-Vorsitzender; Renger als erste Bundestagspräsidentin. Beide waren zudem geprägt durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus und die damit verbundene Notwendigkeit, die Demokratie gegen Angriffe aus unterschiedlichen Richtungen zu schützen.
Franz Josef Strauß
Strauß gehörte zu den umstrittensten Spitzenpolitikern der alten Bundesrepublik, als leidenschaftlicher Parlamentarier, Bundesminister und Ministerpräsident in Bayern polarisierte und politisierte er Anhänger wie Gegner. Seine Leistung für die Demokratie bestand unter anderem darin, dass er den deutschen Konservatismus modernisierte und rechtskonservative Kreise für die liberale Demokratie gewann.
Herbert Wehner
Herbert Wehner galt als der Inbegriff der Streitkultur im Bonner Bundestag. Er polarisierte politische Gegner wie Weggefährten, setzte sich aber auch immer wieder vermittelnd in der Politik ein. Als jahrzehntelanger Parteivorstand und Weichensteller der SPD hat er die Partei, aber auch die bundesrepublikanische Kultur für Jahrzehnte entscheidend mitbestimmt.
Hamburgische Bürgerschaft
Beim Betreten des Hamburger Rathauses, in dem auch die Bürgerschaft tagt, begegnen dem Besucher über einem Rundbogen die Worte: „Die Freiheit, die erwarben die Alten, möge die Nachwelt würdig erhalten.“
Hessischer Landtag
Am 1. Dezember 1946 schrieben die BürgerInnen in Hessen gleich zweimal Geschichte. Mit großer Mehrheit nahmen sie die Verfassung in einem Volksentscheid an und wählten im gleichen Zug das erste Landesparlament der Nachkriegszeit.
Landtag des Saarlandes
Der erste Nachkriegslandtag für das Saarland trat bereits am 18. Dezember 1947 zusammen. Man nutzte dafür das Gebäude der ehemaligen Saarbrücker Casino-Gesellschaft, einem geselligen Zusammenschluss der Saarbrücker Kaufmanns- und Beamtenschaft.
Landtag Nordrhein-Westfalen
Nach mehr als 100 Jahren Parlamentsgeschichte im historischen Ständehaus von Düsseldorf zog das Parlament des bevölkerungsreichsten Bundeslandes 1988 in einen Neubau am Rheinufer. Transparenz und Offenheit kennzeichnen das Bauwerk, Grundwerte der modernen Demokratie.
Rittersturz-Konferenz und -Denkmal
Vom 8. bis 10. Juli 1948 berieten im Hotel Rittersturz die Ministerpräsidenten der westlichen Länder und die kommissarische Bürgermeisterin von Berlin die Frankfurter Dokumente. Sie beschlossen, dass der Weststaat und sein Grundgesetz nur vorläufigen Charakter haben sollten – was die Besatzungsmächte zunächst aber rundweg ablehnten.
Museum Koenig Bonn
Mit den Worten “einen Bau zu errichten, der am Ende ein gutes Haus für alle Deutschen werden soll,” leitete am 1. September 1948 Karl Arnold die Eröffnungsfeier des Parlamentarischen Rates im heutigen Museum ein – dem einzigen unbeschädigten repräsentativen Gebäude der Stadt.
Annedore und Julius Leber
Annedore und Julius Leber gehörten zu den bedeutendsten Figuren des sozialdemokratischen Widerstands gegen Hitler, Julius Leber wurde als einer der Verschwörer des 20. Juli von den Nationalsozialisten ermordet. Annedore Leber war zudem eine der wenigen Stimmen in der frühen Bundesrepublik, die eine Rehabilitation der NS-Opfer in Westdeutschland forderte.
Theodor Eschenburg
Bis heute bleibt der Politologe und Staatsrechtler Theodor Eschenburg in seiner Rolle für die Demokratie umstritten. Als einer der einflussreichsten politischen Intellektuellen der frühen Bundesrepublik bezog er immer wieder Position für die demokratische Ordnung und ihre Strukturen, gleichzeitig distanzierte er sich nie eindeutig von seiner nationalsozialistischen Vergangenheit. Damit symbolisiert er auch die Kontinuität "brauner" Eliten in der Bundesrepublik, die den demokratischen Wiederaufbau mitgestalteten.
Landtag Lippe
An keinem anderen Ort in Lippe lässt sich der Wandel des Obrigkeitsstaates hin zu einem demokratischen Volksstaat so deutlich nachvollziehen wie am Gebäude des ehemaligen Lippischen Landtags am Kaiser-Wilhelm-Platz. Hier entwickelte sich der fürstliche Landtag zu einem echten demokratischen Verfassungsorgan.
Landtag des Freistaates Schaumburg-Lippe
Schaumburg-Lippe war mit etwa 50.000 Einwohnern lange Zeit der kleinste deutsche Gliedstaat, bevor er am 1. November 1946 im neu gegründeten Land Niedersachsen aufging.
AlliiertenMuseum Berlin
Das AlliiertenMuseum in Berlin spiegelt die Demokratiegeschichte Nachkriegswestdeutschlands, der Bundesrepublik und West-Berlins wider. Es würdigt den Beitrag der Westmächte zur Stabilisierung, Internationalisierung, Demokratisierung und Liberalisierung der Bundesrepublik.
Patriotische Gesellschaft von 1765
Zivilgesellschaft bedeutet die aktive Einflussnahme von Bürgerinnen und Bürgern auf die Belange, die sie unmittelbar angehen. Lange bevor der Begriff geprägt wurde, hat sich bereits die Patriotische Gesellschaft von 1765 für diese aktive Einflussnahme eingesetzt und dabei diese Form von Bürgerbeteiligung mitgestaltet.
Kurmainzer Amtshof
Der Kurmainzer Amtshof wurde 1948 Schauplatz der Gründung der Freien Demokratischen Partei (FDP). Der spätere Bundespräsident Theodor Heuss wurde hier zum ersten Parteivorsitzenden gewählt, und noch heute lässt sich durch historische Exponate die Aufbruchsstimmung der Liberalen dieser Zeit nachspüren.
Gästehaus Petersberg
Inmitten des Naturpark Siebengebirges thront das heutige Grandhotel Petersberg. Bis zum Jahr 1998 wurden hier die Staatsgäste der Bonner Republik im damaligen Gästehaus Petersberg beherbergt. Bundeskanzler Konrad Adenauer nahm 1949 auf dem Petersberg das Petersberger Abkommen von den Alliierten Hohen Kommissaren entgegen, einem Meilenstein deutscher Nachkriegsgeschichte, der den Mythos dieser Immobilie im Bundesbesitz begründete.
Garten der Frauen
Eine private Initiative erinnert mit historischen Grabsteinen und neu geschaffenen Erinnerungssteinen an die Geschichte der Frauen und der Frauenbewegung in Hamburg. Der Garten trägt zur Verwirklichung der Gleichstellung bei und arbeitet die meist verschollene Geschichte der Frauen auf.
AddF – Archiv der deutschen Frauenbewegung
Ohne Frauen ist kein Staat zu machen. Bereits die erste Frauenbewegung des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts setzte sich für einen gleichberechtigten Zugang aller Geschlechter zum Staat ein. An diese Geschichte erinnert das Archiv in Kassel.
Goldhalle
Der historische Rundbau, der 1949 nach Plänen von Gerhard Weber errichtet wurde, war ursprünglich als Plenarsaal für den künftigen Deutschen Bundestag gedacht. Frankfurt am Main war zu dieser Zeit Kandidatin, Bundeshauptstadt zu werden. Nachdem die Wahl stattdessen auf Bonn fiel, wurde der Rohbau zum Studiogebäude umfunktioniert.
Görreshaus
Im Görreshaus liegen die Anfänge des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Hier nahm der Landtag 1947 seine parlamentarische Arbeit als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger auf.
Theater Koblenz
Im Theater Koblenz wurden die Grundsteine des rheinland-pfälzischen Landtages gelegt. Am 22. November 1946 fand hier die konstituierende Sitzung der "Beratenden Landesversammlung" statt. Das Theater war eines der wenigen erhaltenen Gebäude in der Innenstadt nach den Luftangriffen auf Koblenz im zweiten Weltkrieg.
Landesversammlung und Landtag von Baden
Zwischen 1946 und 1951 diente das Historische Kaufhaus dem Landtag von Baden als Parlamentssitz. Nach der Neugliederung der Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern wurde der gemeinsame Parlamentssitz in Stuttgart gewählt.